SVP-Vorwahl: Viel Frust, wenig Beteiligung

An der parteiinternen Vorwahl der Südtiroler Volkspartei für die Parlamentswahlen haben nicht einmal 20 Prozent der Mitglieder teilgenommen. Wenig Auswahl und chancenlose Kandidaten sorgten zudem für viele weiße Stimmzettel.

Die Südtiroler Volkspartei (SVP) hat die Kandidatinnen und Kandidaten für die italienischen Parlamentswahlen am 4. März 2018 in einer Basiswahl ermittelt. Die rund 37.000 Mitglieder konnten online oder in den SVP-Ortsgruppen abstimmen. Überraschend war dabei höchstens die geringe Wahlbeteiligung, die unter 20 Prozent lag.

Abgeordnetenkammer Senat
Meran Albrecht Plangger Julia Unterberger
Brixen Renate Gebhard Meinhard Durnwalder
Verhältniswahlrecht Manfred Schullian Dieter Steger

Mehrere Bewerber waren als einzige Kandidaten angetreten, da in den Bezirken schon vor der basisdemokratischen Wahl informelle Einigungen erzielt worden waren. Und selbst im Wahlkreis Meran, wo Harald Stauder gegen Julia Unterberger angetreten war, hätte dieser keine Chance auf eine Kandidatur gehabt. Aufgrund der Quotenregelung hätte Unterberger auch mit weniger Stimmen den Platz sicher gehabt.

Viele Stimmzettel weiß

Die „Vorauswahl“ der Kandidaten dürfte zahlreiche Parteimitglieder von der Basiswahl abgehalten haben. Neben der schwachen Wahlbeteiligung fallen aber auch die zahlreichen weißen oder ungültigen Stimmzettel auf. Manfred Schullian kam als einziger Bewerber auf knapp 79 Prozent der Stimmen - mehr als 20 Prozent gaben aber einen weißen oder ungültigen Stimmzettel ab.

Basiswahl SVP 2018

ORF

Die Vorwahl stand parteiintern schon vorab heftig in der Kritik

Der einzige, der wirklich eine Wahl zu schlagen hatte, war Dieter Steger. Der SVP-Fraktionssprecher im Landtag ließ in der Tat zwei Gegenkandidaten hinter sich und holte sich mit 62,9 Prozent der Stimmen den Kandidatensitz für die Verhältniswahl im Senat.

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