In Galtür „entspannte Stimmung“

Die Situation in Galtür ist am Montag trotz des Anstiegs der Lawinengefahr auf die höchste Stufe laut Bürgermeister Anton Mattle entspannt gewesen. Erinnerungen an die verheerende Lawinenkatastrophe aus dem Jahr 1999 kommen nicht hoch.

Damals habe es drei Wochen lang intensiv geschneit, so Mattle: „Diesmal waren es drei Tage“. Außerdem sei in Galtür enorm viel in die Lawinenverbauung investiert worden. „Die Stimmung ist ganz normal, und es herrscht kein großer Druck“, erklärte Mattle. Das liege unter anderem auch daran, dass bereits am Sonntag klar gewesen sei, dass die Lawinensperre in Kraft treten werde. „Jeder, der hinaus wollte, hat noch das Tal verlassen können.“ Die Wetterprognosen seien überaus exakt gewesen.

Straßensperre vermutlich bis Dienstag

Mattle ging davon aus, dass die Paznauntalstraße (B188) im Laufe des Dienstags wieder geöffnet werden kann, da Wetterbesserung prognostiziert sei. Bis dahin solle man den „Tag zum Entschleunigen“ nutzen. Engpässe gebe es jedenfalls keine. Nicht nur, dass Hotels auf längere Zeit ausgerichtet seien, hätte auch die Galtürer Bevölkerung genug Erfahrung mit derartigen Situationen.

Lawinenverbauung Galtür

ORF

Nach der Lawinenkatastrophe wurde in Galtür eine große Lawinenverbauung errichtet

Verheerendes Unglück 1999

Im Februar 1999 wurden bei zwei Lawinenabgängen - eine traf das Dorf Galtür, eine zweite den Weiler Valzur im hinteren Paznaun - 38 Menschen getötet. Zahlreiche Gebäude wurden verschüttet. Die Opfer, unter ihnen auch Kinder, stammten neben Galtür und Valzur aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark. Einwohner und Urlauber waren stundenlang auf sich selbst angewiesen. Im Rahmen der größten Luftbrücke in der Geschichte Österreichs wurden unter ausländischer Mithilfe mehrere tausend Personen aus dem Tal evakuiert. Viele Tote konnten erst Tage nach dem Unglück aus den Schneemassen.

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