Liste Fritz will die Mandate verdoppeln

Mit einer großen Portion Optimismus geht die Liste Fritz in die Tiroler Landtagswahl am 25. Februar. „Es ist viel drinnen“, sagte Spitzenkandidatin und Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider am Donnerstag. Man wolle die zwei Mandate verdoppeln.

Der ebenfalls bei dem Pressegespräch anwesende Parteigründer und Obmann Fritz Dinkhauser zielte vor allem auf die rund 40 Prozent Nichtwähler von der letzten Landtagswahl im Jahr 2013. Zusammen mit den damaligen Team Stronach-Wählern sowie jenen von Vorwärts Tirol ergebe dies ein „gewaltiges Potenzial“, so der 77-Jährige, der im Wahlkampf diesmal, obwohl nicht kandidierend, wieder stark mitmischen will.

Dinkhauser: „Es geht um alles“

Und Dinkhauser richtete einen flammenden Appell an die Bevölkerung, sein „Baby“, das er vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben hatte und damit beim ersten Antritt auf Anhieb 18,35 Prozent einfuhr, im Kampf um den Landtagseinzug zu unterstützen: „Es geht um alles. Lasst mich nicht im Stich. Wir haben uns eingesetzt und uns nichts zuschulden kommen lassen“. Laut Umfragen liegt die Liste Fritz derzeit unter der Fünf-Prozent-Hürde. Bei der Landtagswahl im Jahr 2013 war sie noch auf 5,61 Prozent gekommen.

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Liste Fritz versteht sich als Bürger-Partei

Spitzenkandidatin und Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider bekräftigte, als Bürger-Partei Bürger-Politik zu machen, nicht Partei-Politik.

Voll des Lobes zeigte sich der wortgewaltige ehemalige AK-Präsident über „seine“ Spitzenkandidatin: „Sie ist mutig, schneidig, traut sich was zu sagen und ist fleißig“. Das Gegenteil, nämlich politische Seitenhiebe, setzte es gegen seine ehemalige Partei, die ÖVP: „Das ist eine politische Hungerleiderpartei. Sie ist nicht mehr bei den Menschen. Ich habe ihnen gesagt: Kommt runter von den Bäumen - und sie sind oben geblieben“.

Erfahrung und Unabhängigkeit

Haselwanter-Schneider wies unter anderem daraufhin, dass die Liste Fritz die einzige „100 Prozent Tirol“-Partei sei - unabhängig von Geldgebern und Bundesparteien. Alle anderen würden sich mehr oder weniger als scheinbar „neu“ präsentieren, dabei sei Erfahrung, über die sie verfüge, auch ein Wert.

Auf Platz zwei der Landesliste kandidiert der bisherige Kommunikationschef der Partei, der frühere ORF-Journalist Markus Sint. Er nannte die Liste Fritz den „Lichtblick in der Tiroler Politik“ und die einzige Oppositionspartei, die dieses Wort „mit Fug und Recht“ für sich verwenden könne. Eine klare Absage gab es einmal mehr für eine Koalition mit der ÖVP. „Die ÖVP sucht keinen Regierungspartner, sondern einen Mehrheitsbeschaffer. Willig und billig“, attackierte auch Sint die Volkspartei. Die Liste Fritz sei „Aufpasser und Alternative“.

Wahlkampfstart am Sonntag

Auf Platz drei der Liste kandidiert die bisherige LAbg. Isabella Gruber. Auf Platz vier der Angestellte Tom Mayer, dahinter die Radiologietechnologin Edith Neuschmid. Insgesamt befinden sich 72 Personen auf der Liste. Den offiziellen Wahlkampfstart begeht die Dinkhauser-Gruppierung am Sonntag - inklusive Plakatpräsentation.

Dinkhauser nahm bei der Pressekonferenz auch zur Nichtteilnahme der Liste an dem von ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen fixierten Fairnessabkommen für den Wahlkampf Stellung. „Wahlkampf heißt auch Kampf, wir sind ja nicht von der Mission“. Man brauche Fairness nicht vereinbaren: „Wir sind fair“. Sint kritisierte wiederum die „scheinheilige Inszenierung“ dieses Abkommens.

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