Bozen: Mögliche Bewerbung für Olympia 2026

Nachdem sich Tirol im Herbst gegen Olympia 2026 ausgesprochen hat, will jetzt das Italienische Olympische Komitee sein Glück versuchen. Gemeinsam mit dem Trentino und Venetien könnte sich Bozen bewerben. Der Landeshauptmann ist skeptisch.

Nach Peking könnte Bozen kommen, davon träumt Heinz Gutweniger, Südtirols oberster Sportfunktionär. Zusammen mit dem Trentino und der Region Venetien biete die Stadt zahlreiche Möglichkeiten für die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026, ist Gutweniger, Präsident des Bozner Ablegers des Nationalen Italienischen Olympischen Komitees überzeugt. Diese Idee hat er am Donnerstag beim zuständigen Ministerium in Rom vorgebracht, und nach dem Gespräch ist sein Optimismus geblieben.

Verkehrsschild mit olympischen Ringen und Pfeil nach links

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Bozen könnte sich für eine Olympiabewerbung entscheiden

Wenig Mitbewerber erhöhen Chancen

Für Südtirol und seine Partner könnte sprechen, dass sich überhaupt nur mehr sehr wenige europäische Städte und Regionen für eine Bewerbung erwärmen können. Das hat nicht zuletzt das ablehndende Votum der Tiroler Bürger im vergangenen Oktober gezeigt - mehr dazu in Tiroler lehnen Olympiabewerbung ab.

Bereits für Innsbruck war Bozen mit seiner Eishockey-Halle als mögliche Wettkampfstätte als Austragungsort im Gespräch. Rodeln und Bob wären hingegen die Sorgenkinder, denn weitum gibt es keine olympiataugliche Infrastruktur. Da müsste wohl auf Igls in Tirol ausgewichen werden, wobei die Tiroler eben gerade „Nein“ zu Olympia in Innsbruck gesagt haben.

Heinz Gutweniger im Interview

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Heinz Gutweniger sieht gute Chancen, auch wegen mangelnder Mitbewerber

Südtiroler Landeshauptmann hat Vorbehalte

Arno Kompatscher, Südtiroler Landeshauptmann, sieht eine mögliche Bewerbung skeptisch. Derzeit verlange das Internationale Olympische Komitee für die Austragung von Spielen zahlreiche Neubauten, diese seien für Kompatscher auch durch einen möglichen Werbeeffekt nicht zu rechtfertigen. Er kann sich die Winterspiele auch in Bozen höchstens dann vorstellen, wenn es nachhaltige Spiele ohne große bauliche Maßnahmen würden. „Auch bei der Unterbringung der Athleten müssten wir auf bestehende Unterkünfte zurückgreifen dürfen.“

Derzeit ist der Entscheidungsprozess ohnehin um einige Wochen vertagt. Am 4. März wählt Italien ein neues Parlament, bis dahin sind auch die Olympiapläne Bozens, des Trentino und Venetiens auf Eis gelegt. Danach soll es in Rom Gespräche mit den Landeshauptmännern und dem Regionalpräsidenten geben, außerdem wird über eine Machbarkeitsstudie entschieden. Zum Traum von Olympia ist es für Bozen und seine Partner also noch ein weiter Weg. Aber vielleicht gibt es auch eine Trendwende zu nachhaltigeren Olympischen Spielen.

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