Südtirol: Weniger Straftaten - mehr Verhaftungen

Die Staatspolizei in Bozen hat eine positive Bilanz über das Jahr 2017 gezogen. Die Anzahl von Einbrüchen und anderen Delikten in Südtirol ist zurückgegangen, gestiegen sei allerdings die Gewaltbereitschaft.

Über 20.000 Straftaten wurden der Polizei im vergangenen Jahr gemeldet, 14.802 davon auf Landesebene, fast 6.000 in der Landeshauptstadt Bozen. Was nach wirklich viel klingt, ist allerdings weit weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Um 16 Prozent ist die Anzahl der Straftaten gesunken, in Bozen sogar um 22 Prozent.

Einbruch

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Die Zahl der Einbrüche etwa hat in Südtirol um 13 Prozent abgenommen.

Die Diebstähle und Einbrüche haben auf Landesebene um 13 Prozent abgenommen und lagen bei 7.600. In Bozen waren Langfinger 3.476 Mal unterwegs, auch das ist um 16 Prozent weniger als im Vorjahr.

Fast 1.000 Verhaftungen

Die Verhaftungen sind in Südtirol hingegen von 488 auf 671 angestiegen, wobei 369 in der Landeshauptstadt ausgeführt worden sind. Die Polizei verdanke diese positive Entwicklung auch der verstärkten Aufmerksamkeit der Bevölkerung und einem „gestiegenen Bürgersinn“, wie es heißt. In Südtirol schaue man nicht einfach weg, sagte der Polizeichef und Quästor Giuseppe Racca bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Blaulicht

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Die Bürger „melden sofort Verdächtige oder gefährliche Situationen und machen so ein rechtzeitiges Eingreifen von unserer Seite einfacher“, lobte der Polizeichef. Die Bilanz bewertete er als gut, „auch wenn die Straftaten noch immer zu viele sind“.

Sorgen wegen Drogen und Gewalt

Besorgniserregend sei der Drogenmarkt, besonders im ersten Halbjahr 2017 seien große Mengen an illegalen Suchtmitteln beschlagnahmt worden, was auf eine starke Nachfrage in Südtirol schließen lasse. Auch die Gewaltbereitschaft bei Schlägereien nachts vor Lokalen oder in den Ortszentren biete Grund zur Sorge. Durch die verstärkte Präsenz von Ordnungshütern versuche man, dem entgegenzuwirken.