Reaktionen auf Transitrekord auf Brenner

2,25 Millionen Lkws sind im Vorjahr über den Brenner gefahren. Das sind im Jahresvergleich acht Prozent mehr. Als Reaktion wollen die Parteien die Rollende Landstraße ausbauen und die Regierung in Wien in die Pflicht nehmen.

In einer Reaktion auf die Rekordtransitzahlen stellte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) fest: „Ohne unsere Maßnahmen wie das sektorale Fahrverbot, Nachtfahrverbote, Wochenendfahrverbote und höchstmögliche Mauten wären es sicherlich noch mehr, aber unsere bisherigen Anstrengungen reichen nicht aus.“

Er fordert erneut eine Korridormaut, also die Angleichung der Mauttarife zwischen München und Verona auf den Tiroler Tarif. Dadurch würden Lkws nicht - wie jetzt - auf der günstigsten Route über den Brenner, sondern auf der kürzesten fahren. In der Folge würde der Umwegtransit durch Tirol reduziert. Laut Platter fahren 800.000 Lkws im Jahr durch Tirol, weil es die günstigste, nicht aber die kürzeste Strecke ist.

Verlagerung von der Straße auf die Schiene

Als ersten Schritt möchte Platter die Rollende Landstraße stärken. 2026 soll der Brennerbasis-Tunnel fertiggestellt sein. Bis zum Jahr 2030 sollen dann 50 Prozent des gesamten Güterschwerverkehrs auf die Schiene verlagert sein, so das Ziel des Landeshauptmannes.

Stau auf der Europabrücke

APA/zeitungsfoto.at

Die Europabrücke auf der A13

Grüne sehen Bundesregierung in der Pflicht

Mit dem Luft-100er und dem sektoralen Fahrverbot habe das Land „alle Hebel für die Transitentlastung in Bewegung gesetzt“, sagt die grüne Gesundheitssprecherin Gabriele Fischer. Jetzt sei die ÖVP-FPÖ-Regierung in Wien am Zug. „Die Maut am Brenner und im Unterinntal muss angehoben werden, das Dieselprivileg abgeschafft werden und die Rollende Landstraße gestärkt werden. Das sind jene vier Maßnahmen, welche die Bundesregierung sofort veranlassen kann“, so Fischer weiter.

FPÖ fordert Ausbau der Rollenden Landstraße

Die FPÖ fordert eine Verschärfung des sektoralen Fahrverbots. „Es braucht dringend Verhandlungen mit anderen Transitstaaten wie beispielsweise der Schweiz. Das derzeitige Fahrverbot ist eine reine Placeboverordnung, enthält es doch mehr Ausnahmen als Verbote“, so Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger. Weiters spricht er sich für einen raschen Ausbau der Rollenden Landstraße aus.

Transitforum fordert rasche Lösungen

Das Transitforum Austria um Fritz Gurgiser forderte zuletzt immer wieder, die Ausnahmegenehmigungen für Lkws der Klasse Euro 6 vom sektoralen Fahrverbot aufheben. Weiters sprach sich Gurgiser für zusätzliche Nachtfahrverbote und höhere Mauttarife auf der Strecke zwischen München und Verona aus - mehr dazu in Verkehrsgipfel als „obsoletes Gipfelchen“ und Transitforum: Politik verweigert echte Lösungen.

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