Spezialpolizei deckt Fälle von Sozialbetrug auf

Eine in Tirol eingerichtete fremdenpolizeiliche Ermittlungsgruppe gegen Sozialbetrug hat in den vergangenen sieben Monaten 80 Delikte ausgeforscht. Durch diese sei ein Schaden von mehr als 500.000 Euro entstanden, teilte die Exekutive am Freitag mit.

Darüber hinaus wurden von den Beamten rund 70 Verwaltungsanzeigen erstattet und fünf Beschuldigte festgenommen. In vier Verdachtsfällen wurden Schadenswiedergutmachungen in der Höhe von rund 80.000 Euro geleistet. Die Beschuldigten wurden bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck angezeigt.

Mindestsicherung auch während Heimataufenthalts

Zuletzt stieß die Ermittlungsgruppe auf einen 57-jährigen Somalier. Der Mann hatte sich von Jänner bis April des vergangenen Jahres in Afrika aufgehalten, meldete seinen Auslandsaufenthalt aber nicht bei den zuständigen Behörden, weshalb er weiterhin Mindestsicherung bezog. Zudem steht der Somalier laut Exekutive im Verdacht zwei Bekannte beauftragt zu haben, in dieser Zeit die Anträge für die Mindestsicherung in seinem Namen auszufüllen und einzureichen. Der 57-Jährige habe dadurch unrechtmäßig einen Geldbetrag im mittleren vierstelligen Eurobereich erhalten.

Die aus sieben Beamten bestehende Ermittlungsgruppe war im Juni 2017 zunächst als Pilotprojekt eingerichtet worden.