Volle Auftragsbücher zu Jahresbeginn
„Die Stimmung unter den Unternehmen war noch nie so gut“, sagte Tirols Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer am Donnerstag bei der Präsentation des aktuellen Konjunkturbarometers. Dazu hat die Wirtschaftskammer Tirol in den letzten Wochen 219 Unternehmen mit mehr als 46.000 Beschäftigten befragt.
Debatte: Wie hilft das Wirtschaftswachstum?
Industrie profitiert von Exporten
Laut dieser Befragung ist die Wirtschaftslage generell in allen Sparten gut. Am besten aber in der Industrie, hier melden 84 Prozent der Betriebe eine positive wirtschaftliche Lage. Grund dafür ist laut Wirtschaftskammer Tirol vor allem die große Exportnachfrage. Über eine sehr gute Auslastung freut sich auch die Tiroler Verkehrswirtschaft, ganz besonders die Seilbahnwirtschaft.
Bauwirtschaft erholt sich
Stark verbessert hat sich die Situation für die Tiroler Bauwirtschaft. 61 Prozent der befragten Bauunternehmen melden eine gute wirtschaftliche Lage, keines der befragten Unternehmen eine schlechte Lage. Trotz Wintersaison ist auch die Auftragslage positiv. 54 Prozent der befragten Bauunternehmen berichten von gut gefüllten Auftragsbüchern, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren nur 19 Prozent mit der Auftragssituation zufrieden.
ORF
Betriebe planen Investitionen
Nach Jahren der Zurückhaltung steigt auch wieder die Investitionsfreudigkeit bei den Betrieben. 40 Prozent der befragten Unternehmen wollen wieder mehr investieren als zuletzt, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 20 Prozent. Das sei ein Grund, warum das derzeitige Wachstum auch länger anhalten könnte, sagte Stefan Garbislander, der Leiter der Volkswirtschaftlichen Abteilung in der Tiroler Wirtschaftskammer, im ORF-Interview. Die Investitionen von heute, seien das Wachstum von morgen, so Garbislander, damit würden auch neue Arbeitsplätze geschaffen.
Mehr Arbeitsplätze
36 Prozent der befragten Leitbetriebe werden laut Umfrage ihren Beschäftigtenstand im ersten Quartal 2018 weiter erhöhen. Damit könnte sich allerdings der Fachkräftemangel, den es bei Köchen, IT-Fachleuten, Maschinenbauern und Elektro-Installateuren zum Beispiel bereits gibt, weiter verschärfen, befürchtete Stefan Garbislander. Insgesamt rechnet die Wirtschaftskammer Tirol damit, dass die Arbeitslosenquote im Jahr 2018 weiter sinkt, und dass es in Tirol um 7.000 Beschäftigte mehr geben wird als im Jahr 2017.