Hotel für 150 Tage im Retro-Style

2.600 Tiroler Tourismusbetriebe stehen in den nächsten 15 Jahren vor einem Generationenwechsel. Eine Zillertaler Hoteliersfamilie vollzieht das unkonventionell. Der überholte Stil der 1970er Jahre wird auf originelle Weise noch einmal gewürdigt.

Seit 1971 gab es den „Zillertaler Grillhof“ in Ried im Zillertal. Das Gebäude, das einst ein Gasthaus und dann ein Hotel war, muss jetzt generalsaniert werden. Bevor sich die Junghoteliers Markus Rist und Silvia Gschösser aber an einen Neubau wagen, wollen sie den ehemaligen „Zillertaler Grillhof“ mit Bedacht schließen und eine Wintersaison lang gebührend Abschied feiern. Innenarchitektur und original Interieur werden dafür bewusst im Kontext der 1970er Jahre belassen und originell neu benützt - unter dem Aspekt des „Befristung“. Nach Saisonschluss wird das Haus generalsaniert.

Pop Down Hotel

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Für die Bar wurde der ungenutzte Kellerraum geflutet. Nach der Saison wird das Haus von Grund auf erneuert

Ungewohnte Zwischennutzung

Beschränkt auf eine Zeit von 150 Tagen hat das Haus den Namen „Pop Down Hotel“ und außen einen weißen Anstrich erhalten, als symbolisches Zeichen für den Neubeginn. Im Inneren sollen liebevoll und ganz bewusst eingesetzte Details wie Lampen, Bilder oder die Bar an den alten „Zillertaler Grillhof“ erinnern. Für Markus Rist und Silvia Gschösser sind die 150 Tage aber auch eine Chance, neue Ideen und ihre „Art des Gastgeberseins“ auszuprobieren.

Pop Down Hotel

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Würdiges „Ausgeistern“ für Nachttischlampen aus den 1970ern

Tisch über drei Etagen

Wie der Tisch über drei Etagen zum Beispiel, der dazu einlädt, dass alle gemeinsam an einem Tisch sitzen. Gäste, Einheimische, Familie und Personal sollen sich hier treffen, sagte Silvia Gschösser im ORF Interview - wie einst in der guten, alten Stube. Hier servieren die Junghoteliers traditionelle Tiroler Küche. Das Essen wird wie früher auf den Tisch gestellt, damit sich jeder selbst herausschöpfen kann.

Pop Down Hotel

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Heute essen, wo gestern noch Zähne geputzt wurden

Kostenlose Kulturevents

Die Junghoteliers wollen auch wieder mehr Einheimische in ihr Gastlokal bringen. Deshalb bieten sie drei Events pro Woche an. Die Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Musik sind für alle Gäste kostenlos. Vom Erfolg ihrer neuen Ideen wird abhängen, was nach den 150 Tagen aus dem „Pop Down Hotel“ wird. Markus Rist und Silvia Gschösser planen bereits an einem Neubau. Ihr Haus soll aber auf jeden Fall ein kleiner Familienbetrieb bleiben.