BUWOG-Prozess: Meischberger dementiert

Nach dem überraschenden Teilgeständnis von Lobbyist Peter Hochegger im BUWOG-Prozess gab der ebenfalls angeklagte EX-FPÖ-Politiker Walter Meischberger seit langem ein erstes Interview. Darin bezeichnet er Hocheggers Aussagen als „perfides Konstrukt“.

Ex-Lobbyist Peter Hochegger hat Mittwochnachmittag ausgesagt, er habe erstmals von einem Bankberater erfahren, wer die BUWOG-Provisionen kassiert hätte. Das wären unter anderem Karl-Heinz Grasser aber auch genauso Walter Meischberger gewesen, so Hochegger.

Es soll drei Konten gegeben haben

Die BUWOG-Provisionsmillionen kamen zuerst auf eine Briefkastenfirma Hocheggers auf Zypern („Astropolis“), von dort wurden 80 Prozent auf Wunsch Walter Meischbergers nach Liechtenstein weitergeleitet, schilderte Hochegger. Um das abzuwickeln habe er einen Bankberater in Wien getroffen. Dieser habe ihm einen Zettel gezeigt mit drei Konten - dem Konto Nathalie, das gehöre Meischberger, dem Konto Karin, das gehöre Plech, und dem Konto 400.815, das gehöre „eurem Partner, dem Herrn Grasser“, schilderte Hochegger. Er sei dem Bankberater dann ins Wort gefallen und habe gesagt, dieses Gespräch habe es nie gegeben. Der Bankberater habe sehr professionell reagiert und nicht mehr davon gesprochen.

Meischberger, Grasser

APA/Hans Punz

Meischberger und Grasser werden durch die Hochegger-Aussagen belastet.

Meischberger ist „höchstzuversichtlich“

Für mich ist das nicht glaubwürdig und ich hoffe das ist es letztendlich auch für die Richterin. Dazu werde es aber noch viele Fakten und die ein oder andere Zeugenaussage brauchen, so Meischberger. Er sei jedenfalls höchst zuversichtlich, dass von dieser Geschichte nicht viel übrig bleiben wird.

Angesprochen auf Hocheggers Angaben, wonach ihm Meischberger auf Ibiza gesagt haben soll, ohne Karl-Heinz (Grasser, Anm.) wäre das alles nicht möglich gewesen, meinte Meischberger, das habe er wohl damals auf die PR-Arbeit für Grasser bezogen, der ihm viele Möglichkeiten eröffnet habe. Hocheggers Angaben bezeichnete Meischberger als „perfide Konstruktion“.

Meischberger kontert Hochegger

Walter Maischberger wies im Prozess rund um die Privatisierung der BUWOG am Mittwoch die Darstellung von Peter Hochegger, der die Mitangeklagten mit seinem Teilgeständnis belastete, zurück.

Bankberater spricht von „Fakenews“

Auf Nachfrage der „Zeit im Bild“ bei jenem Bankberater, von dem Hochegger angeblich die Geldflüsse erfahren hätte, sprach dieser wörtlich von „Fakenews“. Mehr wolle er im Moment dazu nicht sagen, weil er auch als Zeuge geladen sei.

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