Landeck wird Diabetes-Modellregion

Der Bezirk Landeck wird im Jahr 2018 die Pilotregion für das telemedizinische Projekt „DiabCare“ sein. Dabei werden mittels Smartphone Daten erfasst und von den „tirol kliniken“ verarbeitet. Ziel sei ein tirolweiter Einsatz, heißt es beim Land.

„Telemonitoring“ nannte Hans-Robert Schönherr, medizinischer Leiter von „DiabCare“ und im Krankenhaus Zams tätig, als zentralen Begriff des neuen Werkzeuges. „Mittels Smartphone mit DiabCare-App können zentrale Daten erfasst werden“, so Schönherr. Das seien zum Beispiel Blutdruck oder die täglich gegangenen Schritte. Diese Daten würden dann von den „tirol kliniken“ verarbeitet. Dahinter stecke unter anderem das Ziel, niedergelassene Ärzte, Diabetes-Pflegekräfte und Diätologen zu vernetzen, skizzierte Schönherr. Ein bereits abgeschlossenes Pilotprojekt im Bezirk inkludierte 2017 29 Diabetes-Patienten.

Einfache lebenslange Begleitung gewährleisten

„Aufgrund der geographischen Situation im Oberland ist es so, dass man sich nicht nur in die Straßenbahn setzen kann und in zwei Stationen schon am richtigen Ort ist“, betonte Monika Lechleitner, ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses Hochzirl-Natters, die Wichtigkeit solcher telemedizinischer Projekte angesichts der Versorgungs-Situation im Oberland. Außerdem sei Diabetes eine „lebenslange Diagnose“, und es könne damit in Zukunft auch eine einfache lebenslange Begleitung gewährleistet werden.

Einig war man sich, dass die Anzahl der an Diabetes Erkrankten im Steigen begriffen sei. Schönherr sprach von einer „globalen Epidemie, die außer Kontrolle geraten ist“, Lechleitner bezifferte den Prozentsatz von Menschen mit Diabetes in Österreich mit sechs bis zehn Prozent. „Diabetes und Folgeerkrankungen verursachen in Österreich jährlich bis zu 4,3 Milliarden Euro an Kosten“, nannte Schönherr noch eine weitere Zahl.

Ziel sei es, dieses telemedizinische Werkzeug in Zukunft auch „systemhaft in ganz Tirol einzusetzen“, kündigte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) an.