Kompatscher zeigt Vertrauen zu Kurz

Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher vertraut der europafreundlichen Linie des designierten österreichischen Bundekanzlers Sebastian Kurz (ÖVP). „Ich kenne Kurz gut. Ich glaube, dass er eine Garantie ist“, so Kompatscher.

Kurz habe wiederholt bekräftigt, dass Österreich an der EU festhalte, sagte er im Interview mit der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ am Sonntag. Er habe außerdem ein Referendum nach Brexit-Modell über einen möglichen Austritt Österreichs aus der Union ausgeschlossen. „Die SVP ist eine überzeugte europatreue Partei. Wir werden weiterhin unsere Brückenfunktion spielen, wie wir auch beim Thema Brenner gemacht haben“, so Kompatscher.

„Keinerlei Probleme mit Grenzen“

„In den Monaten, in denen die Polemik um eine mögliche Brenner-Schließung tobte, haben wir die Innenminister Italiens und Österreichs an einen Tisch gebracht. Der Brenner war am Schluss kein Problem mehr“, versicherte Kompatscher. „In Zusammenhang mit den Grenzen zu Italien wird es zu keinerlei Probleme kommen“, meinte Kompatscher. Er rechne, dass die Beziehungen zwischen Südtirol und Österreich auch in Zukunft exzellent sein werden. „In Zusammenhang mit den Grenzen zu Italien wird es zu keinerlei Probleme kommen“, meinte Kompatscher.

Umstrittene Doppelstaatsbürgerschaft

Die Südtiroler Parlamentarierin von Italiens rechtskonservativer Forza Italia, Michaela Biancofiore, hat sich über die Verankerung der Doppelstaatsbürgerschaft im österreichischen Koalitionsvertrag besorgt gezeigt. Die Oppositionsparlamentarierin forderte die Regierung in Rom zu einer Reaktion auf.

„Die Angliederung Trentino Südtirols an Italien ist nicht nur das Ergebnis internationaler Friedensabkommen, sie hat Millionen italienischer Menschenleben gekostet. Die PD-Regierung in Rom scheint sich dafür überhaupt nicht zu interessieren“, schrieb Biancofiore in einer Presseaussendung am Sonntag. Mit der Verankerung der Doppelstaatsbürgerschaft im österreichischen Koalitionsvertrag rücke Österreich de facto zum „Vaterland“ der Südtiroler auf, warnte Biancofiore, dies verschiebe die Grenzen Italiens.

Süd-Tiroler Freiheit begrüßt Doppelpass

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, begrüsst den Beschluss von ÖVP und FPÖ, die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für Südtiroler im Koalitionsabkommen festzuschreiben. „Die jahrelangen Bemühungen der Süd-Tiroler Freiheit haben zum Erfolg geführt“, sagte Knoll am Samstag in einer Mitteilung.

„Nun können die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Südtiroler ihre österreichische Staatsbürgerschaft zurückbekommen. Für Südtirol öffnet sich dadurch ein historisches Fenster von unschätzbarem Wert“, schriebt der Landtagsabgeordnete. Die Süd-Tiroler Freiheit habe sich seit Jahren intensiv für die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für Südtiroler eingesetzt und habe, trotz aller Widerstände, dieses wichtige Ziel beharrlich verfolgt, so Knoll.

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