Schramböck wird Wirtschaftsministerin

Seit Samstagnachmittag ist es fix und amtlich - die gebürtige Tirolerin Margarete Schramböck wird als Wirtschaftsministerin für die Volkspartei im künftigen Regierungsteam sitzen.

Die FPÖ-Minister standen bereits am Freitagnachmittag fest, bei der ÖVP waren sich die Journalisten aber weniger sicher. Am späten Freitagabend sickerte durch, dass Margarete Schramböck kommende Woche als Wirtschaftsministerin angelobt werden soll. Dies wurde dann Samstagnachmittag bestätigt.

Bis vor kurzem A1-Chefin

Politisch ist die 47-Jährige bisher nicht in Erscheinung getreten. Allerdings gilt sie als Vertraute der niederösterreichischen ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Schramböck wurde in Tirol geborgen und wuchs auch dort auf. Studiert hat Margarete Schramböck Betriebswirtschaften an der WU Wien. Ab 1995 war sie in verschiedenen Funktionen für die Firma Alcatel sowie für weitere IT-Kommunikationsunternehmen tätig bevor sie vor gut eineinhalb Jahren Chefin des heimischen Mobilfunk-Betreibers A1 wurde. Im Machtkampf mit den mexikanischen Mehrheits-Eigentümern beim Mutterkonzern Telekom ist sie heuer im Oktober allerdings bei A1 ausgeschieden - mehr dazu in Schramböck verlässt A1.

Genau vor zwei Monaten, am Tag nach der Nationalratswahl ist ihr Ausstieg dort datiert. Ein Karriereknick, gerade wenige Wochen nachdem Schramböck als Tirolerin des Jahres augezeichnet wurde. Im ORF-Interview hat sie damals aber gemeint, dass ein bisschen Sturheit offenbar zu den Eigenheiten der Tiroler gehöre und sie sich davon nicht unterkriegen lasse und immer weiter vorwärts ginge.

Günther Platter, Tobias Moretti, Margarete Schramböck, Julian Hadschieff

Land Tirol/lechner

Margarete Schramböck bei der Auszeichnung zur Tirolerin des Jahres im September 2017.

Tirol ist immer noch Heimat

Jetzt wechselt die gebürtige St. Johannerin in die Politik. Seit dem Studium lebt Schramböck allerdings nicht mehr in Tirol. Sie fühlt sich mit Tirol aber immer noch verbunden. „Wenn ich nach St. Johann fahre, sage ich immer noch: Ich fahre heim. Tirol ist Heimat für mich, denn hier entspringen meine Wurzeln.

Die heimische ÖVP wird Schramböck wohl auch als Tiroler Vertreterin in der künftigen Bundesregierung sehen, nachdem der bisherige Umwelt- und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter hier nicht mehr zum Zug gekommen ist. Er soll künftig in Europafragen eine wichtige Rolle innerhalb der ÖVP einnehmen, wie es aus Parteikreisen hieß - mehr dazu in Enttäuschung über Ausscheiden von Rupprechter.

Aktuell gibt es von Margarete Schramböck vorerst keine Stellungnahme - erst nach der Angelobung will die künftige Ministerin Rede und Antwort stehen.

Hohe Erwartungen der FPÖ

Der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger erwartet von der neuen schwarz-blauen Bundesregierung ein „großes Infrastrukturpaket“ für das Bundesland. In den letzten Jahren sei Tirol eher ein Stiefkind der Regierung gewesen, so Abwerzger. Jetzt erwarte er sich nachhaltige Maßnahmen. Die präsentierte Ministerliste beweise, dass beide Parteien auf „echte Experten“ setzten.

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