Schwache Apfelernte lässt Preise steigen

Der heimische Lebensmittelhandel hebt jetzt die Preise für Apfelsäfte an. Hintergrund ist die erneut schwache Ernte in diesem Jahr. Nicht nur in Tirol und Österreich gab es weniger Äpfel zu ernten, auch europaweit ist die Apfelernte eingebrochen.

Nach perfekter Blüte kam heuer im Frühjahr der Frost. Viele Obstarten wie Marille, Kirsche oder teilweise auch die Zwetschke warfen ihre Blüten ab. Bei den Äpfeln blieb - auch dank Vereisen und Räuchern - zumindest rund die Hälfte einer normalen Ernte - mehr dazu in Eis und Rauch konnten Frostschäden eindämmen.

Weniger Ertrag aber gute Qualität

Normalerweise werden in Tirol 2.000 bis 3.000 Tonnen Äpfel geerntet, heuer waren es nur 1.000 Tonnen. Etwas besser war die Situation bei den Ernteerträgen für Osttirols Apfelproduzenten. Vor allem der stabile Herbst hat laut Wendelin Juen von der Agrarmarketing Tirol dazu beigetragen, dass die Qualität sehr gut sei. Das schmecke man sowohl beim Apfelsaft aber auch beim Schnaps.

Viele Äpfel

ORF

Die Apfellager in Tirol sind heuer deutlich früher leer als in erntestarken Jahren.

Europaweit zehn Prozent weniger Äpfel

Auch am europäischen Markt klagt man über Ernteeinbußen. Laut Juen konnten anstatt der üblichen zehn bis zwölf Millionen Tonnen nur neun Millionen Tonnen geerntet werden. Das führe jetzt auch zum Preisanstieg, der allerdings für die Apfelbauern zum Teil überlebenswichtig sei, erklärt Juen. Die Preisanstiege würden aber moderat ausfallen, betont er.

Nordtiroler Äpfel spielen am EU-Markt keine Rolle. Hingegen kommt jeder zehnte Apfel in der EU aus Südtirol. Am meisten verarbeitet wird in Polen, dort entsteht vor allem Apfelsaftkonzentrat.