Föhnsturm: Bis zu 200 km/h erwartet

Ein Sturmtief mit Orkanböen bis zu 200 km/h in den Bergen liegt in den nächsten 36 Stunden über Tirol. Bereits am Sonntag gab es vor allem in Innsbruck zahlreiche Feuerwehreinsätze. Beim Land warnt man vor dem Aufenthalt in Wäldern und im Hochgebirge.

Am Montag werden Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h im ganzen Land erwartet, in den klassischen Föhntälern auch bis zu 130 km/h. Die Vorboten des Sturmtiefs waren bereits am Sonntag in mehreren Teilen Tirols zu spüren. Am Patscherkofel blies der Föhn mit bis zu 150 km/h, immerhin 122 km/h wurden am Brunnenkogel in den Ötztaler Alpen gemessen. Die Pillerseestraße war am Nachmittag in St. Ulrich durch umgestürzte Bäume verlegt und eine halbe Stunde lang gesperrt. Verkehrsbehinderungen gab es durch den starken Föhn auch bereits am Vormittag auf der Brennerautobahn auf der Europabrücke, dort galt vorübergehend Tempo 60.

Föhnsturm Innsbruck

zeitungsfoto.at

Die Feuerwehr musste lose Teile auf Dächern sichern

Zahlreiche sturmbedingte Einsätze

Auch die Innsbrucker Feuerwehren waren bereits am Sonntag gefordert, bis zum späten Nachmittag gab es 20 sturmbedingte Einsätze. Baustellen mussten ebenso gesichert werden wie lose Teile auf Dächern und Balkonen, außerdem wurden umgestürzte Bäume entfernt, sagte Marcus Wimmer von der Berufsfeuerwehr Innsbruck. In der Reichenau wurden bei einem Gebrauchtwagenhändler Zelte aus der Verankerung gerissen und durch die Gegend geblasen. Im Einsatz waren neben der Berufsfeuerwehr Innsbruck auch die FF Igls, Reichenau und Wilten. Schäden durch den Föhnsturm gab es auch in Sistrans.

Föhnsturm Innsbruck

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Bei einem Autohändler flogen Zelte durch die Luft

Flugausfälle wegen Sturms und Schneechaos

Auch auf dem Flughafen Innsbruck kam es zu Ausfällen. Zum einen wurden die Flüge aus Amsterdam, Düsseldorf und Frankfurt aufgrund des Schneechaos in Nordeuropa gestrichen. Der Flug aus Berlin, der am Nachmittag in Innsbruck hätte landen sollen, musste dann aufgrund des Föhnsturms umgeleitet werden. Der Flughafen Innsbruck sei aber den ganzen Sonntag über offen gewesen, so Flughafensprecher Patrick Dierich gegenüber tirol.ORF.at.

Gefahr durch herabfallende Äste

Landeswarnzentrale und Landesforstdienst raten während der nächsten 36 Stunden davon ab, sich im Wald aufzuhalten, da die Gefahr, durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume getroffen zu werden, zu groß sei. Aufgrund der steigenden Lawinengefahr und des drohenden Orkans rät der Lawinenwarndienst auch dringend von sämtlichen Aktivitäten im Hochgebirge ab. Rudi Mair vom Lawinenwarndienst rechnet mit Lawinenwarnstufe vier.

Außerdem rät die Landeswarnzentrale, lose Gegenstände im Garten bzw. auf dem Balkon entsprechend zu sichern oder zu entfernen. Autos sollten nicht unter Bäumen abgestellt werden. Der Höhepunkt des Föhnsturms soll am späten Montagnachmittag bzw. frühen Abend erreicht werden, ein Ende des Sturmtiefs ist Dienstagfrüh in Sicht.

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