Besserer Kinderschutz in Flüchtlingsheimen

Flüchtlingskinder sollen in den Tiroler Flüchtlingsunterkünften künftig besser aufgehoben sein. Wenn viele Menschen zusammenleben, fehlt Kindern oft ein Rückzugsort. Dahingehend werden Mitarbeiter im Flüchtlingswesen nun geschult.

Damit der Kinderschutz in Flüchtlingsunterkünften sichergestellt ist, führt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) Schulungen für seine Mitarbeiter im Flüchtlingswesen durch. „In Österreich nahmen bisher rund 400 Personen an diesen Schulungen teil – fast ein Viertel davon waren Mitarbeiter der Tiroler Soziale Dienste GmbH“, berichtet Rudi Luchmann, Länderkoordinator von UNICEF.

Es brauche wie in vielen Bereichen auch hier eine Kultur des Hinschauens, fügte die für das Flüchtlingswesen in Tirol zuständige Landesrätin, Christine Baur (Grüne), hinzu. Im Bundesländervergleich wurde diese Weiterbildungsmaßname in Tirol am häufigsten in Anspruch genommen.

Schutz der Kinder verbessern

Zwar sei die Grundversorgung in Österreich gegeben, allerdings müsse der Schutz von Kindern verbessert werden, so Lehmann. Gerade in Unterkünften, in denen viele fremde Menschen zusammen leben, fehlt Kindern oft ein Rückzugsort. Die Betreuer sollen den Flüchtlingskindern daher auch Schutz bieten. Nach den traumatischen Erlebnissen auf der Flucht können sie sich selber im Notfall oft nicht wehren. Deshalb sollen neben den Familienmitgliedern auch die Heim-Mitarbeiter den Kindern zur Seite stehen.

Ursula Sagmeister von UNICEF-Österreich ist für die Kinderschutz-Schulungen für die Mitarbeiter im Flüchtlingswesen verantwortlich. Flüchtlingseinrichtungen sollten ihrer Meinung nach über kinderfreundliche Orte verfügen, die den Kindern und Jugendlichen einen eigenen Bereich mit strukturierten Spiel- und Lernangeboten bieten. Dort gebe es den größten Nachholbedarf. Kommenden Februar wollen UNICEF und das Land über Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Kindern in Flüchtlingsunterkünften beraten.