Belegte Brote einfach im Müll entsorgt
Ende November fand in Bozen die Landwirtschaftsmesse Agrialp statt. Zum Abschluss der Veranstaltung landeten aber offenbar zahlreiche nicht verkaufte, aber essbare Brote einfach im Müll. Der eklatante Fall von Lebensmittelverschwendung war einem Passanten aufgefallen, der einige Bilder davon machte und an Medien weiterleitete.
Heftige Kritik im Netz
Daraufhin entbrannte in sozialen Netzwerken eine hitzige Diskussion. „Zum Schämen“ fanden zahlreiche Nutzer die Brote im Müll. Wohl auch, weil es durchaus andere Wege dafür gegeben hätte. Eine Nutzerin fragte sich, „warum die Lebensmittel nicht einfach an eine wohltätige Organisation weitergegeben wurden“.
Am Mittwoch reagierte die Leitung der Messe Bozen mit einer schriftlichen Stellungnahme. Es habe im Rahmen der Messe eine „unerfreuliche Situation“ gegeben. Dieser wolle man mit konkreten Maßnahmen entgegenwirken. Übriggebliebene Lebensmittel wolle man in Zukunft einem wohltätigen Zwecke zuführen, so Messe-Präsident Armin Hilpold.
Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen
Dazu wolle man mit einer Freiwilligenorganisatoin zusammenarbeiten, die schon seit Jahren Unverkäufliches aber Essbares einsammelt und an Bedürftige verteilt. Die „Cacciatori di Bricciole“ (wörtlich „Bröseljäger“) sind ehrenamtliche Helfer, die in Supermärkten aber auch bei Unternehmen Tag für Tag übriggebliebene Lebensmittel abholen.
Alto Adige
Koordinator Christian Bacci spricht von „Glück im Unglück“ und freut sich über die neue Zusammenarbeit. „Durch einen traurigen Umstand haben wir uns getroffen, um in Zukunft etwas Nützliches zu tun.“ Neben den Bröseljägern gibt es unzählige weitere Organisationen, die im Netzwerk FoodNETBZ zusammenarbeiten, darunter auch die Caritas, der „Banco Alimentare“ und die Vinzenz-Konferenz.