Gamsblindheit: Jäger bitten um Rücksicht
Die Gamsblindheit oder auch Infektiöse Keratokonjunktivitis (IKK) betrifft Gämsen und Steinböcke, ist aber für den Menschen völlig ungefährlich. Übertragen wird diese Krankheit in erster Linie durch Insekten oder auch während der Brunftzeit, und sie führt zu vorübergehender oder auch völliger Blindheit. Landesjägermeister Anton Larcher spricht von einer Sterberate von bis zu 40 Prozent.
TJV-René Gadient
Kranke Tiere nicht beunruhigen
Gemeldet wurden zahlreiche Fälle im Wipp- und Stubaital aber auch aus den Bezirken Imst und Landeck jeweils südlich des Inns, so Larcher. Dort sei es möglich, dass Wanderer oder Tourengeher plötzlich einem erkrankten Tier begegnen. Zu erkennen sei die Krankheit an den geschwollenen und milchigen Lichtern, wie der Jäger die Augen des Wildes nennt. Zudem seien betroffene Tiere auf Grund ihrer Blindheit häufig unterernährt und erscheinen wenig scheu.
Umso wichtiger sei es aber, dass man erkrankte Tiere nicht noch weiter beunruhigt oder sich ihnen nähert, erklärt Larcher. Instinktiv würden sie die Flucht ergreifen und dabei möglicherweise abstürzen.
ORF/Gogl
Heilung möglich, Abschuss nur im Notfall
Die Selbstheilungschancen bei erkrankten Tieren seien gar nicht so schlecht, erklärt der Landesjägermeister gegenüber tirol.ORF.at. Absolute Rücksichtnahme und Vermeidung von Störungen seien die beste Medizin. "Ein Hegeabschuss ist erst bei verletzten oder dauerhaft, vollständig erblindeten Tieren sinnvoll und vor allem aus Tierschutzgründen notwendig!“, so der Tiroler Landesjägermeister.