Zwei Millionen Euro für schwarze Löcher

Die an der Universität Innsbruck tätige Astrophysikerin Michela Mapelli erhält einen mit zwei Millionen Euro dotierten Forschungspreis. Die aus Mailand stammende Wissenschaftlerin beschäftigt sich mit schwarzen Löchern und Gravitationswellen.

Der „ERC Consolidator Grant“ ist auf fünf Jahre dotiert, teilte die Uni Innsbruck in einer Aussendung am Dienstag mit. Die EU fördert über den ERC Grundlagenforschung in Europa. Vergeben werden „Starting Grants“ und „Consolidator Grants“ für Nachwuchswissenschafter und „Advanced Grants“ für etablierte Forscher.

Michela Mapelli

Universität Innsbruck

Michela Mapelli

Mapelli will die Fördermittel für ihr Forschungsprojekt „DEMOBLACK“ verwenden, das dazu beitragen soll, „Vorhersagen für künftige Beobachtungen mit Gravitationswellen-Interferometern zu treffen“, erklärte Mapelli, die zur Entstehung binärer schwarzer Löcher forscht. Dies seien Systeme aus zwei umeinander kreisenden schwarzen Löchern.

Massivere schwarze Löcher als vorausgesagt

Der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen habe bestätigt, dass es derartige binäre schwarze Löcher gebe, die überraschend massive Objekte von über 20 Sonnenmassen beherbergen könnten. Die meisten theoretischen Modelle würden aber solche massiven schwarzen Löcher nicht voraussagen. Aktuelle Modelle vernachlässigen sie entweder oder erforschen sie in idealisierten Systemen.

„Mit DEMOBLACK werde ich zum ersten Mal ein brauchbares Erklärungsmodell für das Vorkommen binärer schwarzer Löcher entwickeln, indem ich realistische Dynamiken schwarzer Löcher modelliere. Dafür schlage ich einen neuartigen Ansatz vor: Ich werde die Bildung von binären schwarzen Löchern in Sternhaufen simulieren“, erläuterte die Astrophysikerin.

In Innsbruck und Padua tätig

Mapelli wurde 1977 in Mailand geboren und ist seit September 2017 Professorin am Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck. Dort leitet sie die Arbeitsgruppe Extragalaktische Astrophysik. Seit 2011 forscht sie außerdem als „Permanent Researcher“ am Observatorium in Padua in Italien. Für ihre Arbeit wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem „MERAC Prize for Best Early Career Researcher in Theoretical Astrophysics“, den die European Astronomical Society (EAS) alle zwei Jahre vergibt.

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