Biker-Mord: Täter kann Gefängnis verlassen

Am Sonntag öffneten sich für den Täter vom Motorrad-Mord in Lana die Gefängnistore. 14 Jahre saß er in Haft, zu 22 war er verurteilt worden. Die Feindschaft zwischen zwei Biker-Gangs gipfelte 2003 in einer tödlichen Auseinandersetzung.

H. W. darf auf Probe wieder zurück in den Alltag. Am Sonntag konnte das Mitglied des Motorradclubs „Hells Angels“ das Gefängnis verlassen und steht nun unter Betreuung der Sozialdienste. Er habe einen Arbeitsplatz und eine Unterkunft, sagte sein Anwalt.

Bikermord Gericht

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Der Angeklagte vor Gericht

W. saß seit 2003 im Gefängnis. Laut Urteil hatte das „Hells Angels“-Mitglied in der Gaulschlucht bei Lana P. W., Mitglied der rivalisierenden „Bandidos“, erschossen.

Bikermord

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Erzfeinde: „Hells Angels“ und „Bandidos“

Anfangs hatte der Angeklagte auf Notwehr gesetzt. Er selbst sei bedroht worden, habe dem Angreifer dann die Waffe entreißen können. Die Tatsache aber, dass das Opfer mit sieben Schüssen, die meisten davon in den Rücken, regelrecht niedergestreckt wurde, überzeugte das Gericht, dass es sich um eine vorsätzliche Tötung gehandelt habe. Der damals 27-Jährige wurde zu 22 Jahren Haft verurteilt.

Bikermord Tatort

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Der Tatort in Lana

Die Bluttat sorgte 2003 für großes Aufsehen. Ermittler und Ordnungskräfte in Südtirol befürchteten eine Eskalation der Feindschaft zwischen den beiden Motorrad-Gangs. Racheakte konnten nicht ausgeschlossen werden. So wurde auch die Beerdigung des ermordeten „Bandidos“ zu einer Herausforderung für die Sicherheitskräfte. Hunderte Kameraden aus halb Europa hatten sich mit ihren schweren Motorrädern in Südtirol angekündigt.