Krampusse als Zeugen der Vergangenheit
Es waren vor allem die Knechte, die vor einigen hundert Jahren mit dem Maskenschnitzen in Südtirol begonnen haben. Heimlich haben sie die Fratzen geschnitzt, denn niemand sollte wissen, wer hinter der Maske steckt. Als Teufel verkleidet wollten die jungen Burschen Anfang Dezember die Wintergeister wecken. Seinen Ursprung hat der Krampus aber bei den Kelten. Die Sagengestalt sollte den Menschen helfen, den einbrechenden Winter zu überstehen. Die Rute der Krampusse ist ein Symbol für Fruchtbarkeit. Die Figur ist somit ein Helfer der Menschen.
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Schnitzkunst im Ahrntal
Das Ahrntal ist seit Jahrhunderten bekannt für seine Schnitzkunst. Die Hexen- und Teufelsfratzen haben dort typische Merkmale. Die Hörner und das Fell stammen meistens von Ziegen, Schafen oder Gämsen. Paul Gartner ist im Ahrntal bekannt als Sammler von Krampusmasken. Seit zwanzig Jahren ist er von den Holzverkleidungen fasziniert. „Ich möchte wissen, was diese Masken alles schon erlebt haben, sie könnten wohl viele Geschichten erzählen“, meint der passionierte Sammler.
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Die Furchen des Teufels
Krampusmasken sind ein Kunsthandwerk. Um sie herzustellen, braucht es viel Erfahrung, Kraft und Kreativität. Lukas Troi ist ein Meister im Schnitzen. Gleich neben dem Maskenmuseum von Paul Gartner hat er sein Atelier. Dort entstehen die gruseligen Köpfe. Der Handwerker schnitzt auf Bestellung zehn bis zwölf Masken im Jahr und verkauft sie bis nach Australien. „Wenn ich an einer Maske arbeite, weiß ich am Anfang nie so recht, wie sie am Schluss aussehen wird, es ist jedes Mal eine Überraschung“, so der Maskenschnitzer.
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Für eine Maske braucht Lukas Troi zwei bis drei Tage. Es ist eine Arbeit mit Wert, denn die gruseligen Köfpe überdauern Jahrzehnte und manchmal sogar Jahrhunderte. Jetzt ist es wieder an der Zeit, dass der Krampus furchterregend den Heiligen Nikolaus durch die Dörfer und Städte begleitet.