Missbrauch: Verbände starten Offensive

Nach den Missbrauchsvorwürfen wollen die Vertreter der Tiroler Sportverbände eine Präventions- und Bewusstseinsoffensive im Sport starten. Das sei bei einer Präsidiumssitzung des Tiroler Landessportrats beschlossen worden.

Die Vertreter von TiSport, der Dachorganisation der 46 Tiroler Sportfachverbände, die Dachverbände Allgemeiner Sportverband Österreichs (ASVÖ), Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich (ASKÖ) und die Sportunion fassten am Dienstag den Beschluss.

Junge sollen sicher trainieren können

„Wir sind betroffen von den Schilderungen ehemaliger Sportlerinnen und Sportler und wollen sicherstellen, dass speziell die jungen Sportlerinnen und Sportler in unseren Vereinen sicher trainieren können“, erklärten TiSport-Präsident Peter Lechner, ASVÖ-Präsident Hansjörg Mader, ASKÖ-Präsident Heinz Öhler und Präsident Günther Mitterbauer von der Sportunion unisono. Grundsätzlich spreche das Präsidium des Landessportrates allen Funktionären, Trainern und Betreuern sein höchstes Vertrauen aus.

Die Initiative des Ministeriums „100% Sport: Für Respekt und Sicherheit - Gegen sexualisierte Übergriffe im Sport“ soll über die Dach- und Fachverbände allen Mitgliedsvereinen zur Verfügung gestellt werden, hieß es in einer Aussendung des Landessportrates. Zudem soll im Februar 2018 eine Informationsveranstaltung zu dem Thema „Sexuelle Übergriffe und Grenzüberschreitungen im Sport“ organisiert werden.

Werdenigg brachte Stein ins Rollen

Den Stein ins Rollen gebracht hatte die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg. Die Zillertalerin berichtete vorwiegend von sexuellen Übergriffen aus den 70er Jahren. Es handle sich um keinen verspäteten Rachefeldzug, so Werdenigg. Sie fordere viel mehr ein geschärftes Bewusstsein, um sexuelle Übergriffe im Sport künftig zu verhindern. Der Aufforderung des Österreichischen Skiverbands (ÖSV), Namen zu nennen, will sie nicht nachkommen - mehr dazu in Missbrauch: ÖSV will Details und Namen. Unterdessen hat das Land Tirol eine Hotline für Missbrauchsopfer eingerichtet - mehr dazu in Drei Fälle bei Landeshotline zu Missbrauch.

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