Südtiroler Arbeitsmarkt im Aufwind
Noch steht der Südtiroler Arbeitsmarkt nicht ganz so gut da, wie vor der Wirtschaftskrise, aber der positive Trend setzt sich fort. Ein großes Plus hat der langjährige Problemsektor Bauwesen zu verzeichnen. Dort arbeiten acht Prozent der Südtiroler. Mit einer bemerkenswerten Zunahme von 5,5 Prozent bei den Beschäftigten bestätigt sich der Neustart dieser Branche, die sich seit 2015 langsam von acht trüben Jahren erholt. Das geht aus dem Arbeitsmarktbericht des Landes Südtirol für den Zeitraum Mai bis Oktober 2017 hervor.
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Noch besser war die Entwicklung im Gastgewerbe (plus 9 Prozent), aber auch der Handel, die privaten Dienstleister oder das Sozialwesen haben in Südtirol mehr Arbeitsplätze als im Vergleichszeitraum 2016 geschaffen. Wermutstropfen bei diesem positiven Beschäftigungstrend bleibt laut Studienautoren, dass vorwiegend befristete Arbeitsplätze geschaffen wurden.
Wenig Ernte, wenige Saisonarbeiter
Trockenheit und später Frost haben in den Südtiroler Obstkulturen heuer zu einer schwächeren Ernte geführt. Dementsprechend wurden bei der Apfelernte und Weinlese zwischen August und Oktober weniger der sogenannten „Klauber“ gebraucht. Landesweit wurde bei den Erntehelfern ein Minus von sieben Prozent verzeichnet, in der Gegend rund um Brixen brachen die Beschäftigungszahlen sogar um 60 Prozent ein. Die Landwirtschaft ist neben der öffentlichen Verwaltung aber der einzige Wirtschaftssektor mit negativer Beschäftigungsentwicklung.
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Niedrige Arbeitslosenquote im Vergleich
Die Arbeitslosenquote in Südtirol liegt bei 3,4 Prozent in den vergangenen beiden Trimestern; ein Jahr davor waren es noch 3,8 Prozent. Damit steht Südtirol im Vergleich gut da: Italienweit waren im September 11,1 Prozent auf Arbeitssuche. Für Tirol hat das AMS die Arbeitslosenquote im Oktober mit 6,8 Prozent angegeben.
Bei den Männern herrscht in Südtirol damit Vollbeschäftigung, ihre Arbeitslosenquote beträgt im Juni 2,6 Prozent. Bei den Frauen waren zu diesem Zeitpunkt 4,4 Prozent als arbeitslos gemeldet.