Black Friday bringt Bozen volle Geschäfte

Es war bei all der Werbung kaum zu übersehen: Freitag ist Black Friday, und da purzeln nach amerikanischem Vorbild in den Geschäften und online die Preise. Auch in Bozen ließen sich Schnäppchenjäger diese Shopping-Gelegenheit nicht entgehen.

Beinahe alle Schaufenster in der Bozner Innenstadt warben am Freitag mit dem Black Friday. Mit Aktionen und Rabatten von minus 35 Prozent und mehr lockten die Händler die Kunden. Da ließen sich viele nicht zweimal bitten, auch von außerhalb kamen Kunden zum Shoppen in die Südtiroler Landeshauptstadt.

Kunden vor Geschäftsauslage und Black Friday Minus 20 Prozent Schild

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„Unsere Kunden nehmen das gerne an, sie nutzen den Tag um vorweihnachtliche Geschenke zu kaufen und sind happy, dass sie dabei 20 Prozent Ermäßigung bekommen,“ erklärte Peter Oberschartner, Verkaufsleiter eines Sportartikelhändlers in Bozen. In den letzten Jahren hat der Black Friday viel Geld in Südtirols Kassen gespült. Auch in diesem Jahr zeichnet sich ein Erfolg der Aktion ab.

Umsatzstärkster Tag in den USA

Der Black Friday fällt auf den vierten Freitag im November. Es ist der Tag nach Thanksgiving, mit ihm wird in den USA das Weihnachtsgeschäft eingeläutet. Seit einigen Jahren gilt er in den USA als der Tag mit den höchsten Umsätzen. Am Black Friday 2016 konnten dort rund 70 Milliarden Dollar umgesetzt werden.

Wie Thanksgiving, Halloween und der Valentinstag ist der Black Friday über den großen Teich nach Europa geschwappt. Der Handelsverband Deutschland rechnet heuer rund um Black Friday mit zusätzlichen Umsätzen von 1,7 Milliarden Euro. Dabei sind die Aktionen häufig nicht mehr nur auf den Freitag begrenzt. Einige Handelsunternehmen veranstalten ganze Angebotswochen. Auch viele Bozner Händler gewähren die Rabatte zumindest bis Sonntag. Online boomt der Black Friday ohnehin.

Volle Fußgängerzone in Bozen

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In der Bozner Fußgängerzone waren am Black Friday viele in Shopping-Laune

Kritische Stimmen zum Black Friday

Der plakativen Aufforderung zum kollektiven Kaufzwang wollen nicht alle folgen. Auch Kauffrau Margit Eccel beteiligt sich nicht an der Aktion. „Wann ich in meinem Laden eine Rabattaktion starte oder den Kunden einen Preisnachlass gewähre, möchte ich selbst entscheiden. Black Friday klingt so schwarz und unsympathisch.“

Verbraucherschützer und Konsumkritiker rufen in den USA bereits seit 20 Jahren zum Kaufboykott am Black Friday auf. Außerdem gilt es, die Angebote gut zu studieren, denn nicht jedes Schnäppchen ist auch ein gutes Geschäft. Stichproben in Deutschland haben ergeben, dass nur jedes zweite Angebot wirklich ein Schnäppchen ist und dass - ähnlich wie bei Ausverkäufen - oft Ladenhüter beworben werden. In Bozen nützten trotzdem viele die Rabatte. Schließlich ist Ende November schon Zeit, sich um Weihnachtsgeschenke zu kümmern. Die Händler warten schon gespannt auf das Weihnachtsgeschäft.