Kunstbahnrodler starten in Igls in Saison

Dieses Wochenende starten die Kunstbahnrodler in Innsbruck/Igls in die Olympiasaison. Rene Friedl, seit mehr als elf Jahren Cheftrainer im österreichischen Rodelverband (ÖRV), hofft auf „zwei Medaillen“.

Die größten Hoffnungen liegen natürlich beim Doppelweltmeister Wolfgang Kindl, der aber nach einem leichten Bandscheibenvorfall die Saison mit einem Handicap beginnt. „Es geht schon halbwegs am Start, auch wenn ich dabei einige Hundertstel verliere“, erklärt Kindl.

Auch auf die Routiniers Peter Penz/Georg Fischler, die im Vorjahr WM-Silber im Sprint holten, hofft das ÖRV-Lager. Wobei neben der Athletik und der feinfühligen Fahrtechnik die Materialfrage immer wichtiger wird. Immer mehr Verbände suchen deshalb die Zusammenarbeit mit Hightech-Firmen.

Wolfgang Kindl

APA/EXPA/JOHANN GRODER

Das Material wird beim Kunstbahnrodeln zunehmend wichtiger

Deutsche kooperieren mit Autoindustrie

Die Deutschen mit den Superstars Felix Loch und Natalie Geisenberger intensivierten rund um ihren Schlittenbauer Georg Hackl die Zusammenarbeit mit BMW. Dabei profitiert das deutsche Team nicht nur vom Windkanal, sondern auch von den Metallkenntnissen von BMW. Die Russen mit Roman Repilow, dem Gesamt-Weltcupsieger der vergangenen Saison, vertrauen seit Sommer auf das Know-how von Rostec. Rostec ist ein Hightech-Konzern, berühmt durch sein Produkt Kalaschnikow.

ÖRV setzt auf Metallspezialist in Bayern

„Aber auch wir haben einiges in der Hinterhand, hängen dies aber nicht an die große Glocke“, erklärte Markus Prock, im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. „Wir haben halt viele kleinere Spezialisten.“. Dazu kommt seit fünf Jahren eine eigene perfekt ausgestattete Werkstatt in Innsbruck. Materialchef ist der frühere Doppelspezialist Tobias Schiegl.

Wichtig für den ÖRV ist die Zusammenarbeit mit der GERG Group, die in der Nähe von Rosenheim beheimatet ist. „Das sind Spezialisten auf dem Materialsektor. Die haben in ihrer Firma Metallfräsmaschinen um 40 Millionen Euro stehen“, erzählte Prock. „So können wir innerhalb von rund einem Tag eine Erfolgsschiene im Bereich von Hundertstelmillimeter kopieren, wenn nötig sogar hundertmal." Die Schienen werden dann händisch nachgearbeitet und aufpoliert“.

Die Zusammenarbeit mit der GERG Group lobt Prock: „Das läuft perfekt.“ Die bayrische Firma ist nicht nur berühmt für ihre Metall-Frästechnik, sondern baut auch Monocoques für Rennwagen.

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