Früher Schnee lässt Tourismus in Südtirol hoffen

Nach einem schlechten Auftakt im Vorjahr hofft Südtirols Tourismus auf eine deutlich bessere Wintersaison. Dank frühem Schneefall Anfang November könnte diese vorzeitig beginnen.

Bereits Ende Oktober waren die Temperaturen in Gröden tief genug, dass die ersten Schneekanonen anlaufen konnten. Abgesehen von einzelnen warmen Tagen waren die Bedingungen in Südtirol nahezu ideal. Anfang November kam dann der erste Naturschnee dazu, der nicht nur die Pisten, sondern auch die Landschaft für die Wintersaison färbte.

„Ein richtiger Winter“

Südtirols Liftbetreiber und Touristiker frohlocken nach den Schneefällen dieser Tage: Es könnte wieder „ein richtiger Winter“ werden.

Mit der Winterstimmung kam dann auch der Tourismus in Schwung. Die Anfragen für Buchungen und der Vorverkauf von Skipässen in Gröden würden überdurchschnittlich gut laufen, sagte Günther Pitscheider, Direktor von Val Gardena Marketing. „Die Telefone laufen heiß. Es ist positiv, wenn schon vor der Saison Schnee fällt.“

Vorjahr mit verpatztem Auftakt

Der November 2016 war hingegen zu warm für die Jahreszeit und sehr niederschlagsarm. Die Skipisten zogen sich wie weiße Adern durch die braune Landschaft. Der Südtiroler Tourismus hatte dann auch bis Dezember ein Minus bei Ankünften und Nächtigungen zu verzeichnen.

Braune Winterlandschaft mit Skipiste

ORF

Im Vorjahr kämpften Skigebiete mit warmen Temperaturen und Trockenheit

Am Ende der Saison ging sich bei den Nächtigungen ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Der Anstieg auf 11,8 Millionen Nächtigungen dürfte allerdings vor allem auf die frühen Osterfeiertage im März zurückzuführen sein. Die Zahl der Gästeankünfte im Winterhalbjahr betrug 2,8 Millionen und lag damit um 1,8 Prozent über dem Vorjahresergebnis.

Übernachtungen Wintersaison Südtirol 2016

November -1,7% (im Vergleich zum Vorjahr)
Dezember -2,8
Januar +1,5
Februar -4,4
März -17,6
April +77,2
Quelle: Astat

Schnee auch für Weltcup-Rennen wichtig

Der frühe Wintereinbruch sorgt nicht nur bei Touristikern für positive Stimmung. Auch das Organisationskomitee der Weltcup-Rennen in Gröden hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme, die Pisten rechtzeitig zu präparieren. In diesem Jahr hat die Natur bereits 35 Zentimeter Schnee beigesteuert. „Die Mischung aus Naturschnee und Kunstschnee ist für uns das Beste“, meint OK-Präsident Rainer Senoner.

Südtiroler Tourismus auf Winter angewiesen

Damit die Pisten in Südtirol pünktlich zum Saisonstart geöffnet werden, sind Schneekanonen flächendeckend im Einsatz. Immerhin macht die Wintersaison fast 40 Prozent des gesamten Tourismus-Umsatzes aus. Die Sommersaison ist damit zwar immer noch wichtiger, zahlreiche Gebiete sind aber vor allem auf den Winter ausgerichtet.

Pistenfahrzeug im Schnee

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Das Tourismusland Südtirol lässt mit rund 6,5 Millionen Ankünften im Jahr 2015 Länder wie Schweden, Brasilien oder Cuba hinter sich. Nordtirol hat diesbezüglich aber nach wie vor die Nase vorn. Im selben Zeitraum zählte das Bundesland Tirol 10,9 Millionen Ankünfte und mehr als 45 Millionen Nächtigungen.