Kritik an Natura 2000-Beschluss der Länder

Die Tiroler Grünen haben am Freitag den von den Landeshauptleuten bei ihrer Konferenz in Feldkirch gefassten Beschluss scharf kritisiert, wonach keine weiteren Natura 2000-Gebiete nachnominiert werden sollen.

„Wer sich sukzessive den gemeinsamen Verpflichtungen entziehen will und nationale Alleingänge inszeniert und umsetzt, macht die EU handlungsunfähig. Ich bin für weitere Nominierungen in Tirol, und ich sehe eine große Mehrheit der Menschen in Tirol auf unserer Seite“, bemängelte Grünen-Klubobmann Gebi Mair.

Am 15. November werde in Wien dazu die nächste Verhandlungsrunde stattfinden, bei der sich Tirol wie im Regierungsprogramm vereinbart für fachliche Erhebungen über Nachnominierungen aussprechen werde.

Wirtschaftsbund-Obmann begrüßt Beschluss

Applaus für den Beschluss der Landeschefs kam hingegen vom Obmann des Tiroler ÖVP-Wirtschaftsbundes, Franz Hörl: „Ein wichtiges Signal an Brüssel, das in Sachen Natura 2000 leider zu sehr auf übermotivierte Beamte und zu wenig auf Ausgleich und Interessensabwägung setzt“. In Sachen Natura-2000-Gebieten liege Österreich im Vergleich der Alpenkonventionsländer hinter Italien an zweiter Stelle. Daher sei das ständige „Österreich-Bashing“ umso unbegründeter und fragwürdiger.

In Tirol ist das Ausmaß der von der EU geforderten Nachnominierungen von Natura 2000-Gebieten, also Schutzzonen für Tiere und Pflanzen, besonders hoch und die schwarz-grüne Landesregierung uneins, wie man damit umgehen soll. Während die ÖVP Nachverhandlungen wiederholt ablehnte, zeigte sich Grünen-LHStv. Ingrid Felipe Brüssel gegenüber gesprächsbereit.

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