Sowi-Apotheke: Inhaberin will weitermachen

Nach 18 Jahren Rechtsstreit muss die Sowi-Apotheke in Innsbruck schließen. Die Inhaberin der Apotheke überlegt, um eine neue Konzession am gleichen Standort anzusuchen. Die Apothekerkammer sieht dafür wenig Chancen.

Dem Gutachten der Apothekerkammer, das zu wenig Kunden für die Apotheken in der Nähe sieht, glaubt die Leiterin der Apotheke, Elisabeth Wieser, nicht. Die Tagestouristen seien da nicht eingerechnet, sagt sie. Sie will versuchen, ein neues Gutachten von der Apothekerkammer zu fordern, sie habe bereits Stellungnahmen von Experten dazu, so Wieser. Knapp 4.000 Menschen unterschrieben bisher eine Online-Petition für den Erhalt der Sowi-Apotheke.

Zuwenig Kunden auch mit Tagestouristen

Bei der Rechtsabteilung der Apothekerkammer sieht man dafür keine Notwendigkeit. Auch mit eventuellen Tagestouristen würde die betroffene Apotheke in der Nähe der Sowi-Apotheke die 5.500 notwendigen Kunden nicht erreichen, so Rainer Prinz, Jurist der Apothekerkammer.

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Die Sowi-Apotheke in Innsbruck

Auch mit einem neuen Gutachten und einem neuen Antrag für die Konzession sieht er die Chancen für den Erhalt der Sowi-Apotheke sehr gering. Die Apotheke müsse geschlossen werden, auch mit neuem Antrag bleibe das sicher ein Jahr so, erklärt Prinz. Dass die Bedarfsprüfung und der Rechtsstreit 18 Jahre gedauert haben sei „unglücklich“, meint er. Seines Wissens sei es der erste Fall einer Apotheke, die nach einem jahrelangen Rechtsstreit wirklich schließen muss.

Stadt kann Schließung nur hinauszögern

Bei der Stadt Innsbruck sieht man die Schließung mit Bedauern, dort kann man die Schließung aber maximal ein paar Wochen hinauszögern, so Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck).