Das steinerne Aushängeschild Osttirols

Serpentin und Dorfergrün werden bei Prägraten abgebaut und sind sozusagen das steingewordene Aushängeschild der Osttiroler. Im Bezirk dient der Stein so manchem Häuslbauer als Schmuck, aber in ganz Europa ist der markante grüne Stein zu finden.

Oberhalb von Prägraten wird seit den 60iger Jahren Serpentin, aber eben auch der hellere Dorfergrün gewonnen. Auf rund 1.800 Metern Seehöhe werden jährlich tausende Tonnen Stein abgebaut. Mit speziellen Diamantseilen werden sie aus dem Berg geschnitten.

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Abbau von Serpentin und Dorfergrün.

Der sogenannte Dorfergrün ist ein besonders robuster, aber auch formschöner Stein aus Prägraten in Osttirol. Die Besonderheiten dieses Steines ist die Polierfähigkeit und Frostbeständigkeit. Er wurde z. B. in Form von tausenden Steinplatten am neuen Hauptbahnhof in Wien verlegt.

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Steinplatten am neuen Wiener Hauptbahnhof

Symposium als Starthilfe

Vor rund 20 Jahren hat der Wiener Künstler Karl Prantl dem Serpentin und dem Dorfergrün sozusagen Starthilfe gegeben. Internationale Künstler haben sich in Osttirol zu einem Symposium am Platz an der Isel getroffen. Die Künstler waren vier bis sechs Wochen in Prägraten und es war ihre Aufgabe den Stein nicht mitzunehmen sondern Vorort zu verarbeiten und an verschiedenen Stellen bis ins Umbaltal zu platzieren. Die von Künstlerhand gestalteten Steine sind immer noch entlang der Isel zu sehen.

Der Stein der Osttiroler

Er ist und bleibt der Stein der Osttiroler: Serpentin und Dorfergrün werden bei Prägraten abgebaut und sind sozusagen das Steingewordene Aushängeschild der Osttiroler.

Eine Deutsche Firma hat den Abbau in den 60iger Jahren von den sogenannten Osttiroler Natursteinwerken übernommen. Im Werk bei St. Johann im Walde werden die tonnenschweren Steine zugeschnitten, als wären sie Butter.

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Im Werk bei St. Johann im Walde wird der Stein verarbeitet.

Nicht nur der Stein ist hart, auch die Zeiten

In Osttirol werden derzeit ca. 30 Mitarbeiter für den Abbau beschäftigt. Ursprünglich waren es auch schon mehr, aber mit dem Rückgang des Absatzes mussten auch Stellen gestrichen werden. Die Farbe des Steines sei auch eine Modefrage, erklärt Steinbruchbesitzer Albrecht Lauster. Mitteleuropa und auch Asien gelten als Hauptabsatzmarkt. Die Zeiten werden aber immer schwieriger. Mittlerweile werde z.B. der Grabsteinmarkt überschwemmt vom asiatischen Import. Man könne mit diesem Preis keinesfalls mithalten und so müsse man einen Rückgang in Kauf nehmen, so Lauster. Auch hätte sich die sogenannte Grabkultur wesentlich verändert.

Der Osttiroler Serpentin und das Dorfergrün sind aber nicht so leicht zu kopieren. Deshalb findet man an so mancher Fassade in ganz Europa den Osttiroler Stein. Und wie schon erwähnt - der Serpentin ist hart und robust.