Beratungen über Streiks in Metallbetrieben

Nach den gescheiterten KV-Verhandlungen der Metaller finden ab Mittwoch in Tirols Metallunternehmen Betriebsversammlungen statt. Dabei sollen für allfällige Streiks in der kommenden Woche Beschlüsse gefasst werden.

Für die Tiroler Metallergewerkschaft Pro-Ge hat Landessekretär Robert Koschin an den Verhandlungen teilgenommen. Unmittelbar nach der Pressekonferenz in Wien sagte Koschin gegenüber ORF Tirol, dass ab sofort in den vom Kollektivvertrag (KV) betroffenen Unternehmen Betriebsversammlungen stattfinden, bei denen die Belegschaft über allfällige Streiks entscheide und Betriebsstreikleitungen nominiere. Diese Entscheidung, die in allen Betrieben einzeln gefällt würde, komme einer Urabstimmung gleich, so der Tiroler Pro-Ge-Landessekretär.

In Tirol sind vom Metaller-KV rund 37 Betriebe betroffen, die meisten gehören zum Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI), darunter GE Jenbacher GmbH, Tyrolit, Plansee, Thöni Industriebetriebe, Liebherr, Stubai Werkzeug, Swarovski Optik, Viking, Montanwerke, etc. In der Branche sind in Tirol rund 11.000 Menschen beschäftigt.

Gewerkschaft wartet auf besseres Angebot

Mit den Aktionen in den Betrieben will die Gewerkschaft vorbereitet sein, so Koschin gegenüber ORF Tirol, sollte von den Arbeitgebervertretern in den nächsten Tagen kein angemessenes Angebot kommen. Für diese Tage inklusive Wochenende sei derzeit noch kein Verhandlungstermin angefragt. Es habe, so Koschin, keine Möglichkeit gegeben, mit dem „ungenügenden Angebot nach Hause zu fahren“ - mehr dazu in Metaller KV: Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen (news.ORF.at, 7.11.2017).

Den Arbeitnehmern falle jetzt auf den Kopf, dass in der Vergangenheit im Sinne der Sozialpartnerschaft stets moderat verhandelt wurde. Der Metallindustrie gehe es sehr gut, die Exportquote sei hoch, das Wachstum übersteige die Prognose. Dass zu Beginn der Gespräche darüber verhandelt werden musste, ob als Inflationsrate die österreichische oder die der Exportländer herangezogen werde, sei ärgerlich. „Es geht jetzt darum, für die Arbeitnehmer den gerechten Anteil zu fordern.“

Arbeitgeber wollten Entwicklung abwarten

Die Arbeitgebervertreter hatten in der Pressekonferenz dargelegt, dass die Lage der Betriebe berücksichtigt werden müsse. Geklärt werden müsse auch, ob der jetzige Aufschwung ein Lüftchen oder eine nachhaltige Entwicklung sei, so der Chefverhandler der Arbeitgeber, Veit Schmid-Schmidsfelden.