Flock und Hengster vor Saison zuversichtlich

Im berüchtigten Eiskanal von Lake Placid beginnt diese Woche der Bob- und Skeleton-Weltcup. Österreich ist dabei nur mit einem kleinen Team vertreten. Die rot-weiß-roten Hoffnungen ruhen dabei auf Janine Flock und Christina Hengster.

Österreich ist in Lake Placid nur mit einem kleinen Team vertreten. Skeleton-Nationaltrainer Michael Grünberger nahm lediglich Janine Flock und Matthias Guggenberger mit nach Übersee, Bob-Trainer Manfred Maier betreut die Crews von Sohn Benjamin und Christina Hengster.

„Ich erwarte mir von der neuen Saison recht viel“, sagte Grünberger, der besonders auf Flock baut, im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. „Besonders bei der internationalen Trainingswoche in Pyeongchang hat sie stark aufgezeigt.“ Flock geht mit ihrem alten Schlitten in die neue Olympiasaison, jedoch entschied sich der Verband, zumindest in neue Kufen zu investieren.

Janine Flock

APA/EXPA/Johann Groder

Janine Flock ist zweifache Europameisterin und holte Anfang 2016 WM-Silber im Einzel sowie Bronze mit dem Team in Igls

Es zählt nicht nur Olympia

Guggenberger vertraut ebenfalls auf seinen alten Skeleton, der jedoch modifiziert wurde. „Wir haben die Kinderkrankheiten der letzten drei Jahre endlich in den Griff bekommen, also sollte Guggenberger auch vorne mithalten können.“ Dass in der neuen Saison nur die Olympischen Spiele in Korea zählen, verneinte Grünberger: „Auch der Weltcup ist wichtig. Immerhin geht es darum, sich einen Startplatz für Olympia zu sichern, und auch die Weltcupplatzierung ist wichtig für die Setzung in der Startliste.“ Die jungen Skeleton-Fahrer starten inzwischen im Continental-Cup.

Mit vertrautem Material in den Eiskanal

Im Bob-Lager geht Hengster in ihre bereits 13. Saison. „Nachdem es bei meinen ersten Spielen 2014 in Sotschi nicht geklappt hat, möchte ich diesmal in Pyeongchang um die Spitzenplätze mitfahren“, sagte die Polizistin und Juristin aus Tirol. Hengster setzt auf ihr altbewährtes Material, auf ihren Bob namens „Betsy the Beast“. Für den Schlitten aus lettischer Fabrikation wurden lediglich zwei neue Kufensätze gekauft. Hengster startet diese in Lake Placid mit Valerie Kleister als Anschieberin. Kleister wird sich an der Bremse jedoch mit der aus den Niederlanden stammenden Sanne Decker abwechseln.

Christina Hengster

APA/KEYSTONE/URS FLUEELER

Christina Hengster mit ihrem Bob „Betsy the Beast“

Benjamin Maier kann mit seinen 23 Jahren bereits auf zwei EM-Medaillen verweisen. In die Olympiasaison geht Maier mit neuen Wallner-Schlitten. Den Zweier-Bob um 75.000 Euro finanzierte Maier selbst, der große Schlitten um 115.000 Euro wurde über das Olympiaprojekt finanziert. Jedoch haben Maier und die Betreuer in Lake Placid derzeit Schwerarbeit zu leisten. Am vergangenem Samstag bei seiner ersten Fahrt stürzte Maier in der berüchtigten Kurvenkombination 18 und 19. Die komplette Frontpartie muss ausgetauscht werden.

Im kleinen Schlitten geht Maier mit Markus Sammer, im großen mit Kilian Walch, Sammer und dem Neo-Österreicher Danut Moldovan an den Start. Der ehemalige Footballspieler Stefan Lausegger ist Ersatzmann. „Es ist immer schwierig, vor dem Saisonstart Prognosen abzugeben, aber für Lake Placid erwarte ich mir, dass zumindest Hengster in die Top sechs fährt“, sagte Nationaltrainer Maier.

Budget im internationalen Vergleich gering

Im Vergleich zu den großen Nationen muss das rot-weiß-rote Team mit einem kleinen Betreuerteam auskommen. So gibt es weder einen Materialtechniker noch einen Starttrainer. „Aber wir behelfen uns mit Trainingsgemeinschaften mit anderen Nationen“, berichtete Maier. Falls das Team ärztliche Betreuung braucht, hilft der deutsche Mannschaftsarzt aus.

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