Die oft vergessenen Kriegsheimkehrer

Für Kriegsgefallene gibt es zahlreiche Gedenkstätten und Denkmäler, dem Schicksal der Kriegsheimkehrer widmet sich jetzt das Museum Rablhaus am Weerberg. Dort leben auch noch zwei Zeitzeugen, deren Leben der Krieg verändert hat.

Zu Tausenden wurden sie als junge Männer an die Front geschickt, um dort ihr Leben zu lassen oder als völlig veränderte Menschen nach Jahren der Ungewissheit wieder in ihre Heimat zurück zu kehren. Gerade diesen Heimkehrern widmet das Rablhaus jetzt eine wissenschaftliche Ausstellung - damit deren Schicksal nicht in Vergessenheit gerät, wie Museumsleiterin Andrea Aschauer betont.

Kriegsheimkehrer Rablhaus Weerberg

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Das Museum Rablhaus am Weerberg

Zu schlimm um darüber viel zu sprechen

Neben alten Fotos, Briefen und Dokumenten kann das Museum dabei auch auf Tatsachenberichte noch lebender Zeitzeugen verweisen. 2.014 junge Männer vom Weerberg mussten seinerzeit in den Krieg ziehen, 52 kamen nie wieder zurück. Von den Heimkehrern leben mittlerweile nur noch Hans Egger und Hans Schiffmann.

Eines haben Kriegsheimkehrer gemeinsam, weiß Andrea Aschauer aus ihren Recherchen - über die Zeit im Krieg erzählten sie nur sehr ungern. Zu traumatisierend war wohl das erlebte Elend an der Front oder in Kriegsgefangenschaft.

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Kriegserinnerungen ohne Details

Über die Kriegserlebnisse sprechen auch die beiden noch lebenden Heimkehrer am Weerberg nicht gerade gern. Es sind schlimme Erinnerungen.

Beim Polenfeldzug und im Partisanenkrieg

Hans Schiffmann ist heute 103 Jahre alt und war seinerzeit beim Polenfeldzug mit dabei, ehe er 1941 an die Eismeerfront berufen wurde. 1945 wurde er vermisst. Den Vermisstenbrief seines Kompaniechefs an die Familie hat er heute noch: „Er müsse wohl ein guter Soldat gewesen sein, zumindest steht das im Brief!“

Hans Egger wurde schon mit 16 Jahren eingezogen. Er kam nach Italien und Jugoslawien, musste dort gegen Partisanen kämpfen: „Was ich im Krieg erlebt habe, das wünsche ich keinem Menschen!“

Kriegsheimkehrer Rablhaus Weerberg

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Ausstellung noch bis Ende November

Tatsache ist, dass es alles andere als selbstverständlich war, den Krieg zu überleben. Nicht weniger schwierig war es aber offensichtlich mit dem Erlebten weiter zu leben. Die Sonderausstellung „Überleben und Weiterleben“ im Rablhaus am Weerberg läuft noch bis 26. November. Das Museum ist von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

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