Erneut Lkw-Blockabfertigung am 2. November
Wegen der Fahrverbote anlässlich des 500 Jahr-Jubiläums der Reformation in Deutschland am 31. Oktober und Allerheiligen rechnen Experten mit einem massiven Anstieg der Fahrten durch Tirol, so Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Daher brauche es eine Dosierung des Schwerverkehrs.
Nur so könne die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in Tirol aufrechterhalten und ein „drohender Stau von 75 Kilometern Länge von Kufstein bis Innsbruck“ abgewendet werden, argumentierte Platter. Zuletzt gab es zu Pfingsten einen Verkehrskollaps.
Platters Brief an Herrmann
Diese Argumente führte Tirols Landeschef auch in einem Brief an den bayrischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ins Treffen. „Kurzfristig“ gebe es keine andere Möglichkeit. Mittlerweile gehe es um „nicht weniger als die Versorgungssicherheit und die Gesundheit der in Tirol lebenden Bevölkerung“, betonte Platter in dem Schreiben: „Die Grenze der Belastbarkeit für Mensch, Natur, und Infrastruktur ist bei uns in Tirol erreicht - wir sehen keine andere Wahl mehr, als in Anbetracht des ständig steigenden Lkw-Umwegtransits zu handeln“. Die Blockabfertigung in Kufstein stößt in Bayern auf wenig Gegenliebe - mehr dazu in Bayern mit Kritik an Lkw-Blockabfertigung.
ORF
Platter fordert erneut Korridormaut
Platter freute sich über ein Gesprächsangebot des bayerischen Innenministers - „wenn diese Gespräche dazu dienen, an einer nachhaltigen und langfristigen Lösung des Lkw-Umwegtransits zu arbeiten“, betonte Tirols Landeshauptmann. Aus Tiroler Sicht könne eine derartige Lösung aber nur eine „gemeinsame Korridormaut zwischen München und Verona beinhalten“. Auch wäre eine „faire Maut“, also eine Angleichung an Tiroler Verhältnisse ein „adäquates Instrument, um diesen Verkehr zu verlagern und gleichzeitig auch als Instrument den Eisenbahnkorridor zu stärken“.
Stockender Ausbau bei BBT-Zulaufstrecken in Bayern
Platter brachte in dem Brief abermals seine „Sorge“ über den „stockenden Ausbau des Schienenzulaufs für den Brenner-Basistunnel (BBT)“ zum Ausdruck. Falls Bayern keine Maßnahmen zum Ausbau des Zulaufes setze, drohe „in neun Jahren bei der Fertigstellung des BBT ein Nadelöhr der Schienenverlagerung auf bayerischer Seite“, so die Argumentation.