Das liegt in Südtiroler Mülltonnen
Alle fünf bis zehn Jahre schaut die Landesagentur für Umwelt ganz genau in Südtiroler Mülltonnen. Für die aktuelle Hausmüllanalyse wurden im Herbst 2016 sowie im Juni dieses Jahres für alle Gemeinden Proben aus dem Hausmüll entnommen und analysiert. Diese repräsentativen Abfallproben wurden per Hand in 20 Kategorien sortiert und gesiebt und dann ausgewertet.
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Die letzte Erhebung dieser Art wurde im Jahr 2009 durchgeführt, damals wurde die Sortierarbeit noch vom Technischen Büro für Umwelt Innsbruck (TBU) gemacht. Diesmal hat den Auftrag ein Unternehmen aus Florenz erhalten.
Bessere Mülltrennung, weniger Restmüll
Die Menge an Müll, die pro Kopf produziert wird, ist seit der letzten Erhebung um fast 25 Prozent zurückgegangen, von mehr als 44 Kilogramm auf etwas mehr als 33 Kilogramm pro Einwohner. „Der Vergleich zwischen 2009 und 2017 zeigt, dass der Anteil an Wertstoffen im Restmüll abnimmt und somit die Mülltrennung immer besser funktioniert“, kommentiert Projektleiter Roberto Delbuono.
Die durchschnittliche Südtiroler Mülltonne enthält:
1. | 31,7 % | Biomüll |
2. | 19,7 % | Plastik |
3. | 18,7 % | Papier/Karton |
4. | 13,5 % | Restmüll |
5. | 6,6 % | Sortierreste |
6. | 5,5 % | Textilien |
7. | 1,7 % | Metall |
8. | 1,6 % | Glas |
9. | 0,5 % | Stein/Keramik |
10. | 0,5 % | Problemstoffe |
Die größten Steigerungen in der Mülltrennung gibt es bei Textilien, bei Biomüll und bei Glas. Einzig bei den Problemstoffen gibt es eine leichte Mengenzunahme. Damit sind vor allem die immer weiter verbreiteten elektronische Geräte gemeint, die zudem immer schneller im Müll landen würden.
Unterschiede zwischen Stadt und Land
Große Unterscheide bei der Mülltrennung gibt es nach wie vor zwischen den großen Stadtgemeinden Bozen und Meran sowie den kleineren Landgemeinden. Zwar hat Bozen beim Recycling in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht: Gut zwei Drittel der Müllmenge insgesamt landen in Bozen in Wertstoffbehältern und ein Drittel im Restmüll. Insgesamt produziert Bozen pro Kopf aber das Doppelte, was in kleinen Gemeinden etwa im Eisacktal an Müll verursacht wird.
ORF
Die in Bozen für die Müllverarbeitung zuständige SEAB versucht daher mit einer neuen Info-Kampagne für bessere Mülltrennung zu werben. Darüber hinaus hat sie für Bozen und Leifers eine Smartphone-App aktiviert, die bei der richtigen Ensorgung von Verpackungen helfen soll.