Koalitionspläne für Platter „zu akzeptieren“
Für Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sind die von Sebastian Kurz angestrebten Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ „zu akzeptieren“. Die SPÖ hingegen habe sich „davongeschlichen“, kritisierte er. Ihm sei außerdem von ÖVP-Chef Sebastian Kurz mitgeteilt worden, dass die SPÖ eine Koalitionsbeteiligung ausschließt, sagte Platter vor Journalisten am Dienstag.
Platter sprach weiter davon, dass er mit Kurz „eng abgestimmt“ sei. Dieser habe ihn heute, Dienstag, in der Früh über seine Entscheidung informiert, Koalitionsgespräche mit der FPÖ aufnehmen zu wollen. Ziel müsse es jetzt sein, eine „stabile Regierung zustande zu bringen“, zeigte sich Platter ganz auf Linie seines Parteichefs. „Ein pro-europäischer Kurs ist aber nicht verhandelbar“, ergänzte Platter: „Das ist seit Jahrzehnten unsere Wertehaltung“.
FPÖ will „verkrustetes System aufbrechen“
Tirols FPÖ-Landesparteiobmann erwarte sich eine umfangreiche Reform des derzeitigen verkrusteten politischen Systems. Seine Partei sei jedenfalls personell und inhaltlich für die Koalitionsgespräche und eine allfällige Regierungsbeteiligung bestens gerüstet: „Wir haben im Vorfeld der Wahl den Wählern gesagt, dass wir Verantwortung als Regierungspartei übernehmen wollen, denn es ist unsere staatspolitische Pflicht“, erläuterte Abwerzger.
Kompatscher mit dieser Koalition „nicht glücklich“
Nach der Ansage von ÖVP und FPÖ, in Koalitionsverhandlungen treten zu wollen, ist der Südtiroler Landeshauptmann, Arno Kompatscher, überzeugt, dass der mit der Regierungsbildung beauftragte ÖVP-Chef Sebastian Kurz der europatreuen Tradition seiner Partei treu bleiben wird. Dennoch sagte Kompatscher: „Ich hätte mir eine andere Koalition gewünscht.“
Der Wahlkampf in Österreich sei eintönig gewesen. „Nur das Thema der Migration stand im Mittelpunkt. Die Töne waren sehr scharf. Jetzt wird man endlich wieder über die Inhalte nachdenken, die wirklich zählen“, erklärte der Südtiroler Landeshauptmann.