Das große Krabbeln im Museum

Die Ausstellung „Spiders“ ist eine Herausforderung für Arachnophobiker, also für Menschen mit panischer Angst vor Spinnen. Im Naturmuseum in Bozen sind ab Dienstag hunderte lebende Exemplare zu sehen - anfassen ist erlaubt!.

Es gibt weltweit rund 40.000 Spinnenarten. Sie bevölkern alle Kontinente mit Ausnahme der Antarktis, und sie leben in der Wüste genauso wie am Wasser, auf Bäumen oder unter unseren Betten.

Spinnen im Naturmuseum

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Die Sonderausstellung „SPIDERS“, die bis zum 25. Februar im Naturmuseum Südtirol in Bozen läuft, ist Europas größte Ausstellung mit lebenden Spinnen. Gezeigt werden die Tiere in 50 Terrarien, die dem natürlichen Lebensraum der jeweiligen Spinnenart nachempfunden sind. Texttafeln, Bilder und Filme geben Einblicke in die besondere Biologie der Spinnen: die Eigenschaften ihrer Gifte, die Beschaffenheit von Spinnennetzen und die außergewöhnlichen Jagdmethoden.

Arachnophobie: Begegnung hilft

Die Arachnophobie, die Angst vor Spinnen, ist besonders in Europa und Nordamerika weit verbreitet. In tropischen Ländern, in denen wesentlich größere und gefährlichere Spinnen vorkommen, haben Menschen hingegen deutlich weniger Angst. Als Therapie gegen eine die Lebensqualität beeinträchtigende Arachnophobie hat sich, wie bei allen Phobien, vor allem die Verhaltenstherapie bewährt. Bei Spinnenangst verspricht die Konfrontationstherapie Erfolg.

Spinnen im Naturmuseum

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Dabei werden die Patienten direkt mit ihrer Angst und dem angstbesetzten Objekt, also der Spinne, konfrontiert. Sie setzen sich dabei mit der Spinne unmittelbar auseinander, was bis hin zur Berührung von Vogelspinnen oder Tieren ähnlicher Größe geht. Wichtig dabei ist das Durchhalten, also das Durchleben der Angstsituation. Durch ein Ausweichen kann die Phobie noch verstärkt werden.

Spinnen im Naturmuseum

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Die Konfrontation mit den Spinnen im Naturmuseum in Bozen könnte ein erster Schritt zu einem angstfreien Kontakt mit dem großem Krabbeln sein.

Ute Niederfriniger; tirol.ORF.at

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