Weitere Schutzgebiete sorgen für Zündstoff
Laut einem Bericht der „Tiroler Tageszeitung“ (TT, Freitags-Ausgabe) wurde von Brüssel der Forderungskatalog übermittelt, und dieser gehe deutlich über die bisher nominierten 80 Gebiete hinaus.
Regierungsparteien nicht einig
Während Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) Nachnominierungen ausschloss, zeigte sich Grünen-Klubobmann Gebi Mair am Freitag in einer Aussendung „den Anregungen der EU-Kommission und den fachlichen Einwänden offen gegenüber“. Kritik kam von Wirtschafts- und Bauernbund.
ORF
Nein der Wirtschaft und Landwirtschaft
Wirtschaftsbundchef Franz Hörl kritisierte vor allem LHStv. Ingrid Felipe (Grüne), die sich „jetzt entscheiden“ müsse, ob sie „ein gemeinsames Spiel mit der EU“ spiele, oder für die Interessen Tirols kämpfe. Er hoffe, dass sie die Interessen des Landes vor jene „einer schwindenden Öko-Partei“ stelle, so Hörl: „Ansonst wird für die Grünen nach dem 25. Februar (Termin der Tiroler Landtagswahl, Anm.) wieder die Oppositionsbank bereitstehen“.
„Wir brauchen in Tirol keine weiteren Schutzgebiete“, betonte VP-Agrarsprecher, LAbg. Hermann Kuenz in einer Aussendung des Bauernbundes. Dies gelte insbesondere für Osttirol, wo an der Isel und ihren Zuflüssen vollkommen ausreichend Schutzflächen bestimmt seien.
Felipe will sich für, Platter dagegen einsetzen
Felipe sagte der TT, dass sie sich dafür einsetzen werde, „dass wir diese Nominierungsforderungen ernsthaft prüfen“. Mitte November soll es dazu die ersten Abstimmungsgespräche Österreichs mit der EU geben. „Wir haben jetzt nach Jahren des Wartens eine offizielle und amtliche, deutliche Nominierungsforderung der Europäischen Kommission“, sagte Felipe. Diese reiche erheblich weiter als jene, die von der Republik Österreich vorgeschlagen worden sei.
Platter erteilte jedoch weiteren Verhandlungen eine Absage: „Ich bleibe dabei. Das Land Tirol wird keine neuen Gebiete nachnominieren“. Es brauche keine „überbordenden Natura-2000-Nachnominierungen im Alpenraum“. Dafür werde er sich auch im kommenden Jahr einsetzen, wenn Tirol die Präsidentschaft innerhalb der EUSALP (EU-Strategie für den Alpenraum) übernehme.