Hypo Tirol startet Abenteuer deutsche Liga

Österreichs Volleyball-Meister startet am Sonntag ein neues Abenteuer. Nach Serien-Titeln in heimischen Gefilden fand Hypo Tirol mit dem Zusatz AlpenVolleys Haching in der deutschen Bundesliga eine neue Herausforderung.

Der Auftakt ist mit dem Gastspiel bei Vizemeister und Super-Cup-Sieger VfB Friedrichshafen ein echter Gradmesser. Manager Hannes Kronthaler hatte im Frühjahr um den Schritt nach Deutschland gekämpft, letztlich die Wildcard erhalten. Die Unterhachinger waren vor drei Jahren aus finanziellen Gründen aus der Liga verschwunden. Die Zusage nach Einbindung einiger rot-weiß-roter Teamspieler in den Kader konnte Kronthaler nicht einhalten, da bei Projektfixierung die meisten ÖVV-Topspieler vertraglich gebunden waren.

Mittelfristig ist Meistertitel Ziel

So steht mit Manager-Sohn Niklas Kronthaler nur ein Österreicher im zwölfköpfigen Kader. Die Akteure der Truppe kommen aus sieben Nationen. Geplant wurde für den mittel- bis langfristigen Erfolg: „Das Projekt ist vorerst für drei Jahre angelegt“, erklärte Kronthaler. „In der ersten Saison peilen wir Platz fünf an.“ In der dritten Saison sollte es demnach in der Endspielserie um den Meistertitel gehen.

Abenteuer Deutschland

Das ehemalige Hypo Tirol Volleyball Team spielt erstmals in der Geschichte in einer Spielgemeinschaft mit Unterhaching unter dem Namen „Alpenvolleys“ in der wesentlich attraktiveren Deutschen Bundesliga. Dafür mussten die Innsbrucker personell, strukturell und auch sonst einiges verändern.

Die Liga umfasst elf Clubs, nach einer einfachen Hin- und Rückrunde und somit je Mannschaft 20 Spielen geht es in das Viertelfinal-Play-off. „Platz vier oder fünf“, konkretisierte Kronthaler gegenüber der APA - Austria Presse Agentur die Zielsetzung für Saisonphase eins. Der Vierte und Fünfte spielen um das Semifinale im „best of three“-Modus gegeneinander, Rang vier würde in Match drei den Heimvorteil bringen.

Mehrheit der Heimspiele in Innsbruck

Grundsätzlich sollen alle eventuellen Play-off-Heimpartien in Innsbruck gespielt werden, ebenso wie sieben der zehn Grunddurchgang-Heimspiele. Unterhaching wird Schauplatz der restlichen drei Liga-Heimmatches sein, auch der im Cup. Werden alle Auswärtsmatches hinzugerechnet, werden rund die Hälfte aller Matches in der USI-Halle ausgetragen. Da wie in Unterhaching beträgt das Fassungsvermögen etwa 1.500 Zuschauer.

Während in Tirol auf das bisherige Stammpublikum zu zählen ist, bleiben noch gut drei Wochen Zeit, um auch die Hachinger Volleyball-Interessierten zu aktivieren. Am 8. November bestreiten die AlpenVolleys mit einem Cup-Match gegen TSV Herrsching ihr erstes Pflichtmatch in der Bayernwerk Sportarena. „Die beiden Fanclubs arbeiten bereits zusammen“, sprach Kronthaler eine Kooperation Tirol - Unterhaching an.

Konkurrenz zeigt Respekt vor AlpenVolleys

Grundsätzlich ist die Aufmerksamkeit im deutschen Volleyball für das neue, mit einem Budget von rund 1,1 Millionen Euro ausgestattete Projekt groß. Neben der sportlichen Herausforderung ist für die Truppe von Coach Stefan Chrtiansky auch das mediale Interesse gestiegen. Die Konkurrenz schätzt die AlpenVolleys hoch ein, allgemein werden aber wieder Meister Berlin Volleys und Friedrichshafen am stärksten eingestuft.

Die United Volleys Rhein-Main mit ÖVV-Teamchef Michael Warm als Chefcoach werden in der Spielstärke im Bereich der AlpenVolleys gesehen. Warm setzt auf eine der jüngsten Mannschaften der Liga, international geht es im CEV-Cup zum Auftakt gegen Montpellier. Mit Nicolai Grabmüller spielt neben Kronthaler ein zweiter Österreicher in der Liga, und zwar bei Herrsching.

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