Integrations-Kompass als Hilfe für Asylwerber

Seit März vergibt das Land den Tiroler Integrations-Kompass (TIK), eine Auflistung von Fähigkeiten und Leistungen von Asylwerberinnen und Asylwerbern. Sechs Monate später zogen die Verantwortlichen am Montag eine erste Bilanz.

Mehr als 5.000 Asylwerberinnen und Asylwerber leben derzeit in Tirol. Sie sollen möglichst bald selbständig werden, sagt die zuständige Landesrätin Christine Baur von den Grünen. Auf dem Weg dorthin sei der Tiroler Integrations-Kompass (TIK) eine große Hilfe. Ausgangspunkt sei eine Kompetenzanalyse, bei der Vorwissen, Bildungsniveau und Fähigkeiten der Asylwerber in der Grundversorgung ermittelt werden. Gefragt wird auch, in welche Richtung sich jemand entwickeln und welchen Beruf er oder sie erlernen möchte.

TIK kann bei Behörden vorgelegt werden

Während des Asylverfahrens befüllen Asylwerber ihren TIK mit absolvierten Deutschkursen, abgelegten Prüfungen und geleisteten Stunden an gemeinnütziger Tätigkeit. Der Integrations-Kompass kann dann bei Gesprächen mit Behörden vorgelegt werden und dient als „Visitenkarte“. „Der TIK soll das Ankommen in Tirol erleichtern“, so Integrationslandesrätin Christine Baur (Grüne), „damit wird auch ein Beitrag zum gegenseitigen Verständnis geleistet.“ Der Integrationskompass soll anschließend auch von Asylberechtigten und Subsidiär Schutzberechtigten genutzt werden. Insgesamt wurden seit März etwa 550 TIKs ausgehändigt, berichtete die Landesrätin bei einer Pressekonferenz am Montag, vor allem junge Männer und Frauen unter den Asylwerbenden nehmen das Angebot in Anspruch.

Christine Baur, Florian Stolz, Ines Bürgler

LandTirol/Kathrein

v. li.: Ines Bürgler, Vorständin der Abt. Gesellschaft und Arbeit, Landesrätin Christine Baur und Florian Stolz, Teamleiter Bildung und Integration bei den Tiroler Sozialen Diensten vor einer Übersicht der Angebote.

Unterstützung auch für Gemeinden

Um Integrationsmaßnahmen auf Landesebene umzusetzen, werden in den Bezirken Integrationskoordinatoren benannt, bei denen alle Angebote in den Bereichen, Deutschkurs, Bildung und Arbeit, Wohnen, Gesundheit und Soziales zusammenlaufen. Außerdem bieten das Land den Gemeinden ein Coaching an, um Qualität in der Integrationsarbeit zu gewährleisten.