Olympia-Debatte im Tiroler Landtag

Am Donnerstag ist im Landtag auf Initiative der Fraktion impuls-tirol über die Frage diskutiert worden, ob sich Tirol für Olympischen Winterspiele bewerben soll oder nicht. Die Liste Fritz war als einzige der im Landtag vertretenen Parteien dagegen.

Am 15. Oktober werden Tirols Bürgerinnen und Bürger direkt befragt, ob sich Tirol als Austragungsort für Olympische Winterspiele 2026 bewerben soll - mehr dazu in Olympia: Frage für Volksbefragung fixiert. Die Parteien positionieren sich dazu schon im Vorfeld.

Die Liste Fritz sprach sich strikt gegen eine Bewerbung und damit gegen eine Austragung Olympischer Winterspiele aus, „Kleine“, also abgespeckte Spiele hält Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider für ein „Märchen“: „Tirol ist das einzige Bundesland, das vom ÖOC (Österreichisches Olympisches Komitee) gefragt worden ist. Ja, sicher sind wir die Einzigen, weil die anderen haben ja alle abgewunken. Die Wiener und Salzburger, die wollen keine Spiele, also ist nur noch Tirol übriggeblieben.“

„Chance“ und „Riesenchance“

Für die Bewerbung sprachen sich alle restlichen Parteien aus. impuls-tirol-Abgeordnete Maria Zwölfer aus dem Außerfern wünscht sich allerdings, dass alle Regionen zum Zug kommen: „Ich wünsche mir Tiroler Spiele, wo jede Region im Rahmen der Spiele die Chance bekommt, vor den Vorhang geholt zu werden.“ Auch die SPÖ ist für eine Bewerbung, weil es eine große Chance sei, so SPÖ-Abgeordneter Thomas Pupp: „Es geht nicht darum, ob wir Winterspiele durchführen oder nicht. Es geht darum, ob wir uns bewerben sollen oder nicht. Und diese Chance sollten wir auf jeden Fall nützen.“

Für den Landesparteiobmann der FPÖ Markus Abwerzger sind Olympische Spiele gar eine „Riesenchance“. Gleichzeitig warf er ÖVP und den Grünen vor, den „Traum von Olympia“ verbockt zu haben: „Weil eine Regierung mit einer einheitlichen Stimme sprechen sollte. Wir haben einen Teil der Regierung, der in der Stadt (Innsbruck) sagt, er ist dagegen, im Land sagt der andere Teil gar nichts oder ist vielleicht dafür, vielleicht dagegen.“ Der damit angesprochenene Klubchef Gebi Mair (Grüne) betonte in der Aktuellen Stunde das Grundsätzliche. Es gebe eine historische Chance für die Bürgerinnen und Bürger eine Frage selbständig zu entscheiden: „Unsere Aufgabe ist es, ausgewogene Informationen dafür zur Verfügung zu stellen, Pro und Contra.“

LH Platter: „Selbstbewusstes Angebot“

Nach rund 100 Minuten Olympia-Debatte war Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Wort: „Ich glaube, dass dieses selbstbewusste Angebot, das wir legen, mit Bedingungen ausgestattet ist. Ich glaube, dass wir es selber in der Hand haben, unsere Spiele nach unseren Bedingungen auszutragen. Ich glaube, das ist das ganz Entscheidende.“ Würde das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Bau einer Halle für die Eröffnung verlangen, dann müsse Tirol das ablehnen.

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