Die „Kleinen“ rittern um Parlamentseinzug

183 Mandate sind bei der bevorstehenden Nationalratswahl zu vergeben. Darum rittern nicht nur die Parlamentsparteien, sondern auch jene, die derzeit keinen Sitz im Nationalrat besitzen - bekannte Listen genauso wie neu entstandene Bewegungen.

Die sogenannten „kleinen Parteien“ haben eines gemeinsam. Alle hoffen sie, die vier Prozent-Stimmenhürde für den Einzug in den Nationalrat zu schaffen. So beispielsweise die Liste Pilz, die erst vor wenigen Wochen von Grünen-Urgestein Peter Pilz gegründet wurde - mehr dazu in Pilz will Nichtwähler an die Urne holen.

Von der Gemeinderätin zur Spitzenkandidatin

Maria Chelucci ist Spitzenkandidatin für die Liste Pilz in Tirol. Die Touristikfachfrau hat in London das Schuhmacherhandwerk gelernt, jetzt macht sie ihren Master an der Donau-Uni Krems. Im Wiesinger Gemeinderat führt die verheiratete Mutter von zwei Kindern eine unabhängige Liste an, im Nationalrat will sich Maria Chelucci vor allem für Tourismusanliegen einsetzen.

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„Peter Pilz muss im Parlament bleiben“

Chelucci fordert die Senkung der Mehrwertsteuer für die Hotelerie, Reformen in der Raumordnung und kämpft dafür, dass Peter Pilz im Parlament vertreten bleibt.

Wechselberger kandidiert jetzt für FLÖ

Der Pharmavertreter und Familienvater Alois Wechselberger aus dem Zillertal hat bereits einiges an Politerfahrung .Nach Streitigkeiten ist er seinerszeit aus der FPÖ ausgeschieden, aus dem Team Stronach wurde er ausgeschlossen und gründete dann die patriotische Liste Tirol. Jetzt hat er bei der weit rechts angesiedelten FLÖ von Barbara Rosenkranz angedockt. Mit ihr fordert Alois Wechselberger unter anderem das verfassungsmäßige Recht auf Waffenbesitz für alle.

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FLÖ will ein Europa der Völker

Die EU in der derzeitigen Form sei nicht demokratisch, so Wechselberger. Die Neutralität sei genauso ein Muss wie ein sofortiger Einwanderungsstopp.

Übers Internet auf die G!lt-Liste

Momo Welsch ist über Facebook auf die Liste G!lt gestoßen. Sie hat sich als Kandidatin beworben und wurde genommen. Die gläubige Katholikin studiert Politik und Religionspädagogik. Mit der Liste des Kabarettisten Roland Düringer will die Tochter einer Tiroler Mutter und eines karibischen Vaters die direkte Demokratie. Bürgerparlamente sollen die Politische Linie bestimmen, sagt Momo Welsch.

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Abgeordnete sind Sprachrohre für Bürger

Bürger könnten bei G!lt direkt über Onlinevotings wichtige Entscheidungen im Parlament mitbestimmen, erklärt Welsch das Sytem der offene Demokratie.

Tiroler ist Spitzenkandidat der Weißen

Der Softwareunternehmer Andreas Gaber lebt mit seiner Familie in Wien, ein Tiroler Parteibüro gibt es nicht. Der gebürtige Innsbrucker will als Spitzenkandidat der Weißen ebenfalls direkte Demokratie und zwar absolut - die Bürger sollen abstimmen, welche Gesetze sie wollen, und welche nicht, sagt Andreas Gaber.

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Parteiprogramm sollen Bürger machen

Über eine eigene App sollen, so der Plan der Weißen, Bürger direkt mitbestimmen können. Vorgaben durch ein Parteiprogramm gäbe es deshalb bewusst keine, so Gaber.

KPÖ setzt auf eigene Tradition und Stingl

Josef Stingl ist ein politisches Urgestein. Seit mehr als 40 Jahren ist der gelernte Koch in der kommunistischen Partei aktiv. Für diese Wahl hat die Bundes-KPÖ den einstigen und von der Mutterpartei gekündigten jungen Grünen eine Heimat angeboten. Mit dem Wahlprogramm 2017 fordert Josef Stingl unter anderem verbindliche Mietzinsobergrenzen und Änderungen bei Entlohnung und Arbeitszeit.

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Höherer Mindestlohn und weniger Arbeitszeit

Einen Mindestlohn von 1.750 Euro fordert Stingl und ebenso eine 30-Stunden-Arbeitswoche. Das sei finanzierbar, weil die Produktivität enorm gestiegen ist.

Fünf Listen, fünf Tiroler Spitzenkandidatinnen und Kandidaten - sie alle hoffen, dass am 15. Oktober der Sprung über die Vier-Prozent-Hürde gelingt.

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