Flüchtlinge: Standesbeamte fordern Hilfe

Standesbeamte fordern mehr Hilfe bei der Feststellung der Identität, besonders bei Flüchtlingen. In Kitzbühel treffen einander von Montag bis Mittwoch 350 österreichische Standesbeamte zur Bundestagung des Fachverbandes.

Möchte ein Flüchtling heiraten oder hat eine Flüchtlingsfamilie ein Kind bekommen, dann müssen die Standesbeamten der 55 Verbände und 18 Einzelstandesämter in Tirol zunächst einmal die wahre Identität abklären.

Das sei oft bei der Einreise nicht passiert und schwierig, erklärt der Telfer Standesamtsleiter Arnold Wackerle. Es kämen verschiedene Schreibweisen beim Namen vor oder verschiedene Geburtsdaten. In solchen Fällen seien alle möglichen Dokumente heranzuziehen, die die Person einmal gehabt habe, oder es seien Zeugen, die sie kennen, zu befragen, um eine möglichst genau Identität festzustellen.

Bis 2014 waren Spezialisten zuständig

Vor dem Jahr 2014 seien diese Fälle in Wien von Spezialisten geprüft worden, jetzt sei jedes kleine Standesamt am Land dafür zuständig, kritisiert Wackerle. Er fordert eine zentrale Stelle in jedem Bundesland. In einer solchen Abteilung könnten etwa zwei Standesbeamte und zwei Juristen sitzen und nach Abschluss des Verfahrens den Leuten eine österreichische Urkunde ausstellen, mit der sie sich dann an ein Standesamt wenden können.