Ausstellung: „100 Jahre Erika Hubatschek“
Erika Hubatschek
Geboren in Klagenfurt und aufgewachsen in Graz, kam Erika Hubatschek 1937 nach Innsbruck und promovierte über das Thema „Almen und Bergmähder im oberen Lungau“. Bis zu ihrem Tod 2010 lebte sie in Tirol.
Erika Hubatschek, die heuer 100 Jahre alt geworden wäre, war eine außergewöhnliche Frau. Die Volkskundlerin, Geografin und Fotografin widmete ihr Leben und Schaffen den Bergbauern. Über 60 Jahre lang begleitete Hubatschek die Menschen in ihrer Welt „dort droben“.
Bildwelten entschwundener Bergwelt
Heute sind ihre einzigartigen Bilder wertvolle Dokumente einer entschwundenen Bergbauernkultur. Seit 1939 dokumentierte sie in Wort und Bild den Alltag und zeigte ohne Sentimentalität, wie das Leben am Steilhang im 20. Jahrhundert bewältigt wurde. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2010 galt Erika Hubatschek als anerkannte Expertin dieses wenig beachteten Metiers.
Erika Hubatschek
Perspektivwechsel
Ab 2. Oktober wird die dreiteilige Werkschau „Eine Frau. Ein Fotoapparat. Die Welt dort droben“ im Barockkeller der Hofburg Innsbruck gezeigt. Erstmals wird ihr Werk aus drei ganz unterschiedlichen Perspektiven gezeigt. „Drei Dinge haben mein Leben geprägt: Mein Elternhaus, die Berge und die Bergbauern“, so die begeisterte Fotografin Hubatschek. Diese Einstellung kommt auch in ihren Bildern zum Ausdruck, die das einfache Leben der Bergbauern dokumentieren.
Erika Hubatschek
Noch nie gezeigte Berg-und Landschaftsbilder
Einen Teil der Ausstellung widmet sie den Frauen. Die „Gstudierte“ verstand es, den Kontakt von Frau zu Frau zu knüpfen. Daraus entstanden berührende Geschichten. Der zweite Teil, „Erika Hubatschek und Tirol“ mit noch nie gezeigten Berg- und Landschaftsaufnahmen der Wahltirolerin taucht gleichzeitig in die Geschichte des Alpinismus. Im dritten Teil, „Auf den zweiten Blick – Tirol und Kärnten“ wird ein umfassender Fotovergleich von Menschen, Höfen und Landschaften über ein halbes Jahrhundert hinweg gezogen.
Hubatschek packte selbst mit an
Hubatschek dokumentierte nicht als Fremde das Leben der anderen, sondern krempelte selbst die Ärmel hoch und packte mit an. Die Bilderausstellung zeigt stimmungsvolle Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die von Selbsterlebtem erzählen. Die Ausstellung in der Innsbrucker Hofburg ist täglich von 9 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt bis 31. Oktober zu sehen. Wenn Sie mehr über das Leben der Fotografin wissen wollen, besuchen Sie die Lange Nacht der Museen am 7. Oktober: Um 20.00 Uhr wird der Dokumentarfilm „Vom Leben am Steilhang“ von Joël Jenin und Irmtraud Hubatschek, der Tochter der Künstlerin, präsentiert.