Neue Beweise im Mordfall Lucile

Im Mordfall der im Jänner 2014 in Kufstein ermordeten Austauschstudentin Lucile gibt es neue DNA-Ergebnisse. Sichergestellte DNA-Spuren an der Leiche des Opfers konnten nun dem Tatverdächtigen zugeordnet werden. Nun wird auf die Anklageerhebung in Deutschland gewartet.

Anfang Juni ist in Deutschland ein Lkw-Fahrer als Tatverdächtiger festgenommen worden. Der Rumäne steht nicht nur in dringendem Verdacht, eine Joggerin bei Endingen in Deutschland missbraucht und getötet zu haben. Vorgeworfen wird ihm auch der Mord an der Austauschstudentin Lucile in Kufstein im Jänner 2014.

DNA-Spuren des Verdächtigen an Leiche

Nach der Festnahme des tatverdächtigen Lkw-Fahrers liefen auch in Tirol wieder umfangreiche DNA-Untersuchungen an. Diese haben zuletzt auch an in Kufstein sichergestellten Spurenträgern im Mordfall Lucile ein Ergebnis gebracht, sagt Hansjörg Mayr, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck: „Die bisherigen Ergebnisse wurden bestätigt, es konnten mehrere DNA-Spuren an der Leiche sichergestellt werden, die mit der DNA des Tatverdächtigen übereinstimmen. Auch eine DNA-Spur an einer Zigarettenkippe, die am Tatort gefunden wurde, stimmt mit dem Tatverdächtigen überein.“

Lkw noch nicht gefunden

Aber auch sonst wird weiter nach möglichen Beweisen gesucht. Bisher nicht gefunden wurde etwa der Lkw, mit dem der Tatverdächtige im Jänner 2014 in Kufstein gewesen sein könnte. „Es könnte ja sein, dass sich darin auch Spuren vom Opfer finden“, so Mayr.

Der festgenommene Tatverdächtige zeige derzeit wenig Gesprächsbereitschaft, aus diesem Grund seien auch noch keine österreichischen Beamten zur Vernehmung nach Deutschland gefahren. „Deshalb warten wir das Ermittlungsverfahren in Deutschland ab, bekommen dann die ganzen Unterlagen zur Verfügung und werden dann unser Ermittlungsverfahren abschließen.“

Keine weitere Strafe bei lebenslang

Hansjörg Mayr geht derzeit davon aus, dass in Deutschland im Fall der bei Endingen ermordeten Joggerin Anklage erhoben wird. Sollte es in Deutschland zu einem Schuldspruch kommen, werde das an der Anklageerhebung hier in Tirol nichts ändern, so Mayr: „Auch wir werden Anklage erheben und es wird auch hier zu einem Prozess kommen.“

Sollte der Beschuldigte in Deutschland eine lebenslange Freiheitsstrafe bekommen, dann wäre es nicht mehr möglich auch in Österreich eine weitere Strafe zu verhängen. „Man könnte nur eine Zusatzstrafe verhängen, aber länger als lebenslänglich geht nicht“, so Mayr.

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