Lobende Worte von Scheuer für Glettler

In Kirchenkreisen stößt die bevorstehende Ernennung des Steirers Hermann Glettlers zum neuen Bischof von Innsbruck auf durchwegs positive Reaktionen. Der jetzige Bischof von Linz, Manfred Scheuer, nennt positive Qualitäten seines Nachfolgers.

Vor eineinhalb Jahren wechselte Manfred Scheuer als Bischof von Innsbruck nach Linz. Seither ist der Bischofssitz in der Tiroler Landeshauptstadt vakant. Auch wenn die offizielle Bestellung Glettlers zum neuen Bischof von Innsbruck noch aussteht, war seine bevorstehende Ernennung Thema bei einer Buchpräsentation Montagabend im Haus der Begegnung.

Scheuer sieht Dynamik für einen Schritt nach vorne

„Ich denke zum Beispiel, dass er im Bereich der Kunst und Kultur anschlussfähiger ist, oder auch, dass er vielleicht nicht so verbraucht ist durch Personal- und Strategiefragen , die doch auch müde machen. Ich hoffe, dass er da durchaus auch eine neue Dynamik und einen Schritt nach vorne hineinbringt“, sieht Manfred Scheuer in einer ersten Einschätzung die Vorteile seines Nachfolgers. Er habe gehört, Glettler sei auch für Suchende, Skeptische und Zweifler ein guter Gesprächspartner.

Caritas-Direktor Georg Schärmer beschreibt Glettler als weltoffenen, leidenschaftlichen Mann. Er verweist auf seine Erfahrung in der Pfarrseelsorge. „Er war immer nahe an den Menschen ran“, so Schärmer. Glettler habe innovative Projekte ins Leben gerufen wie Lerncafés, die es mittlerweile flächendeckend gibt. Er habe immer wieder Impulse gesetzt im Dialog mit Migranten und anderen Religionen.

Bedauern über langen Bestellprozess

Dass die Ortskirche nicht zum Zug kam, sei bedauerlich, findet Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Rathgeb. Den neuen Bischof schätzt sie als kommunikationsfähig und geistreich ein. „So kann ich mir vorstellen, dass es eine gute Lösung für unsere Diözese wird bei allem Bedauern auch darüber, dass das Verfahren solange gedauert hat und unsere Kandidaten jetzt zwei Jahre lang in der Warteschleife waren“, so Rathgeb

Lebenssituation kennenlernen

Generalvikar Jakob Bürgler, der die Diözese interimistisch leitete und selbst für das Amt als fähiger Kandidat gehandelt wurde, glaubt, ein Nicht-Tiroler müsste aktiv auf das Kirchenvolk zugehen. „Wenn der Bischof von außen kommt, so wie es ausschaut, dann ist die erste Aufgabe und die wichtigste Aufgabe, dass er sofort unter die Menschen geht, sofort Leute kennen lernt, Lebenssituationen kennenlernt, Fragen der Menschen hört, sich ein waches Bild macht von der Gesellschaft, von den Menschen. Von den Signalen her ist das bereits vorhanden“, so Bürgler.

Planungen für offizielle Ernennung laufen

Mit der offiziellen Ernennung Hermann Glettlers zum Innsbrucker Diözesanbischof wird am Mittwoch gerechnet. Die Diözese bereitet jedenfalls alles dafür vor. Wenn die offizielle Bestätigung Mittwochmittag aus dem Vatikan kommt, ist gleich im Anschluss - um 12.15 Uhr - ein Gebet von und mit dem neu ernannten Bischof im Innsbrucker Dom geplant, bei der auch die Bevölkerung eingeladen ist. Anschließend wird sich der Bischof bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorstellen.

Scheuer war für eine Buchpräsentation am Montag in Innsbruck. Er stellte sein Buch mit Briefen mit KZ-Erfahrungen des Innsbrucker Priesters und Caritasdirektors Josef Steinkelderer vor. Zu der Veranstaltung im Haus der Begegnung sind zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen der Kirche gekommen.

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