Breite Front gegen Alemagna-Pläne

In Osttirol haben sich Gemeinden und Initiativen in einem Memorandum gegen die sogenannte Alemagna ausgesprochen – eine Autobahn von Belluno nach München mit möglicher Streckenführung über Osttirol. Es gebe immer wieder Zeichen, dass das Alemagna-Gespenst lebe, heißt es.

Seit Jahrzehnten existiert der Plan, die italienische Autobahn A27 zu verlängern und damit eine durchgehende Autobahnverbindung von Belluno via Österreich nach München zu etablieren. Für die mögliche Streckenführung gibt es verschiedene Varianten, eine davon würde durch Osttirol führen. Peter Haslacher, Vorsitzender der Kommission zum Schutz der Alpen CIPRA Österreich, weiß von immer wiederkehrenden Versuchen auf EU-Ebene, die Alemagna zu etablieren: „Etwa letztes Jahr im europäischen Parlament im Plenum, vorher im Verkehrsausschuss. Jetzt ist es immer wieder Thema in der Arbeitsgruppe Mobilität, wo es von Vertretern aus dem Veneto vehement auf die Tagesordnung gesetzt wird.“

Grafik Alemagna

ORF

Eine mögliche Streckenführung

Mit Tourismusregion nicht vereinbar

Auch in Südtirol werden die Pläne mit Sorge gesehen, wie Rosmarie Burgmann, die Bürgermeisterin von Innichen, sagt: „Egal, wo die Trasse verläuft, würde sie dazu führen, dass das Pustertal vermehrt zu einer Transitroute wird. Das ist für eine Tourismusregion, die mit sauberer Luft und Ruhe wirbt, nicht vereinbar.“

Um ein Netzwerk zum Schutze der Region zu bilden hat der Kartitscher Bürgermeister Josef Außerlechner das Memorandum ins Leben gerufen. Nach dem Motto „Wehret den Anfängen!“ sieht er eine breite Front an Gemeinden und Organisationen im Puster- und Drautal, aber auch aus Belluno hinter sich: „Es ist wichtig zu dokumentieren, dass es einen breiten Widerstand gibt, der geografische ausgewogen und überregional ist.“

Das Memorandum mit den über 70 Unterschriften soll nun an alle relevanten politischen und gesellschaftlichen Stellen verschickt werden.

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