Psychiatrische Tagesklinik in Zams öffnet

In Tirol sind psychiatrische Einrichtungen noch dünn gesät. Seit Juli ermöglicht die neue Tagesklinik in Zams vielen Betroffenen einen möglichst normalen Alltag mit ihrer Krankheit. Am Dienstag wird die Tagesklinik offiziell eröffnet.

Der Probebetrieb der ambulanten Abteilung läuft bereits seit Juli. „Der Zuspruch steigt sprunghaft an. Es gibt bei Weitem nicht so viele Berührungsängste mit der Psychiatrie wie befürchtet. Wir werden gut angenommen“, sagt Primar Martin Kurz.

Psychiatrische Tagesklinik Zams

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Anmeldung und Wartezimmer der Tagesklinik in Zams

Patienten werden ambulant versorgt

Ab sofort gibt es im Tiroler Oberland eine akute Versorgung für Menschen mit psychischen Erkrankungen. „Das bedeutet: Diagnostik, Abklärung, Therapieeinleitung. Wir haben auch die Möglichkeit, durch die neu eröffnete Tagesklinik, Menschen in Krisen zu behandeln, die noch in der Lage sind, zu Hause zu wohnen. Diese Struktur wird in unseren Breitengraden noch viel zu selten genutzt“, so Kurz. Laut Primar Kurz sind 15 bis 20 Prozent der Tiroler Bevölkerung von psychischen Erkrankungen betroffen.

Dr. Martin Kurz

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Primar Martin Kurz

Ausbau bis 2020 geplant

Bis 2020 soll die Station auf insgesamt 24 vollstationäre Behandlungsplätze ausgebaut werden. Etwa 1,9 Millionen Euro hat der Bau gekostet und wurde vom Land, der Gemeinde Zams und den Eigentümern finanziert. Die Erwartungen an den Standort sind groß. „Ich hoffe, dass der Standort jetzt für niedergelassene Psychiater und Psychotherapeuten noch attraktiver wird, weil wir als Drehscheibe fungieren“, so Kurz.

Gutes Wechselspiel mit Psychiatrie in Hall

Die Zusammenarbeit mit der Psychiatrie Hall hat sich im bisherigen Betrieb schon bewährt. „Hall hat im stationären Bereich den Versorgungsauftrag für die Region. Wir sind die vorgeschaltete und nachgeschaltete Instanz bezüglich stationärer Aufenthalte. Wir kooperieren sehr gut mit Hall. Wenn wir ein Bett brauchen, bekommen wir es in Hall. Und wenn die Haller nach einer stationären Behandlung Nachbetreuungsplätze brauchen, dann sind wir da“, so Kurz.

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