Südtirol will in Tirol um Lehrer werben

In Südtirol fehlt es an Lehrerinnen und Lehrern in Grundschulen. In Gesprächen mit dem Land und dem Ministerium in Wien wird jetzt die Möglichkeit geprüft, Lehrer aus Tirol anzuwerben.

Beim Schulstart in Südtirol am Beginn dieser Woche haben noch 200 Lehrkräfte gefehlt. Vor allem in Landgemeinden sei es schwierig, Interessierte zu finden.

Verhandlungen über Bedingungen

Südtirols Bildungslandesrat Philipp Achammer (SVP) plant nun, Lehrer aus Tirol nach Südtirol zu locken. Es gebe den Plan, es Lehrkräften aus Tirol zu ermöglichen, ein Jahr lang in Südtirol zu unterrichten. Dieses Jahr müsse allerdings für die spätere Laufbahn in Tirol angerechnet werden können. „Da laufen auch Diskussionen mit dem Ministerium in Wien“, so Achammer. Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) bestätigt die Gespräche, bei denen noch dienstrechtliche Fragen geklärt werden müssten.

Teilweise müssen Junge auf Job warten

Anders als in Südtirol gibt es in Tirol ausreichend Pädagoginnen und Pädagogen. In manchen Fächern gebe es sogar Wartezeiten auf einen Job, in Deutsch, Geschichte und Fremdsprachen etwa. Einen Mangel gibt es laut Palfrader nur vereinzelt etwa in manchen Regionen und naturwissenschaftlichen Fächern.

Hörsaal mit Studenten

ORF

An der Universität Bozen wurden die Studienplätze deutlich erhöht

Der direkte Weg zur Lehrbefähgigung führt in Südtirol über die Universität Bozen. Aufgrund des Lehrermangels wurden an der Fakultät für Bildungswissenschaften die Studienplätze heuer erstmals um fast 100 erhöht. 235 Studierende werden im Herbst die Ausbildung starten.