Kritik nach Posting von ÖVP-Bürgermeister

Ein Facebook-Posting des Jenbacher Bürgermeisters Dietmar Wallner (ÖVP) hat heftige Diskussionen ausgelöst. Darin schrieb er in Zusammenhang mit Flüchtlingen von „Tausenden ins Land gelassenen Vergewaltigern und Terroristen“.

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat sich „irritiert und bestürzt“ über das Facebook-Posting seines Parteikollegen gezeigt. „Ich werde mit dem Bürgermeister persönlich ein Gespräch führen“, antwortete Platter auf die Frage, ob es Konsequenzen geben wird.

Posting erntet Unverständnis

Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) zeigte sich ebenfalls „überrascht“ über die Aussagen: „Bis jetzt habe ich den Jenbacher Bürgermeister in der Flüchtlingsfrage als sehr kooperativ und konstruktiv wahrgenommen“. Derartige Aussagen seien aber ein Hinweis darauf, „dass wir uns um das Klima im Land kümmern müssen“.

Georg Dornauer (SPÖ) bezeichnet das Posting als eine „letztklassige Entgleisung“. Der Jenbacher Bürgermeister würde damit Menschen gegeneinander aufhetzen.

Wallner drückte Bedauern aus

Wallner hatte in einem Facebook-Posting erklärt, dass das Drama „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch „sinngemäß auf eine naive Sicherheitspolitik und Tausende ins Land gelassene Vergewaltiger und Terroristen übertragen“ werden könne, wie die „Tiroler Tageszeitung“ berichtete.

Am Dienstag drückte er in einem weiteren Posting sein Bedauern aus: „Ich bedauere, dass mein Posting überspitzt war und die Interpretation zuließ, ich würde hier Flüchtlinge generell als Vergewaltiger und Terroristen sehen. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich das nicht tue und auch nie getan habe“. Er habe nur das Wort ergriffen, weil ihm „die zahlreichen Angriffe auf Frauen, die beinahe täglich in den Medien berichtet werden, große Sorge bereiten“.