Bozen: Betonblöcke sollen Altstadt schützen

Die Stadt Bozen hat rund um die Altstadt Betonsperren errichten lassen. Aus Angst vor Terroranschlägen hat das italienische Innenministerium diese Schutzmaßnahmen auch für kleinere Städte angeordnet.

Kurz vor dem Stadtfest, einem Großereignis am kommenden Wochenende, sind die Zufahrten zur Altstadt mit Betonblöcken versehen worden. Die Blöcke werden aber auch nach dem Fest stehen bleiben. "Es handelt sich um Maßnahmen, die wir hoffentlich nie brauchen werden. Bozen dürfte auch nicht zu den wirklich gefährdeten Städten zählen. Trotzdem hatten wir natürlich die Vorgaben umzusetzen“, sagt Mobilitätsstadträtin Maria Laura Lorenzini von den Grünen.

Betonblöcke Altstadt Bozen

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Die Blöcke erschweren das Durchkommen in die Innenstadt

Gänzlich verhindert werden kann ein Terroranschlag mit einem Fahrzeug als Waffe durch Betonblöcke nicht. Aber die Betonblöcke können Geschwindigkeit reduzieren, die Wucht rausnehmen und den Menschen in der Altstadt Zeit geben, sich in Sicherheit zu bringen.

Innenstadt für Einsatzkräfte erreichbar

Die Blöcke wurden so errichtet, dass Einsatzkräfte die Innenstadt noch erreichen können, sagt Marco Baldasso von der Berufsfeuerwehr Bozen: „Man muss um die Blöcke herumfahren. Aber das Erreichen der Einsatzstelle im Altstadtbereich geschieht sowieso im Schritttempo, weil es die Gegebenheiten nicht anders zulassen. Deshalb verzögern die Blöcke den Einsatz kaum.“

Betonblöcke Altstadt Bozen

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Bevölkerung hat Verschönerungsvorschläge

Durch die Blöcke werde der Bevölkerung ein Gefühl der Sicherheit vermittelt, sagt Martin Schwienbacher, Vizekommandant der Stadtpolizei. Deshalb sei die Bevölkerung seines Empfindens nach auch grundsätzlich nicht gegen die Errichtung der Blöcke.

Stadträtin Lorenzini gesteht allerdings ein, dass die Blöcke keine Zierde für das Stadtbild sind. Es gäbe bereits mehrere Verschönerungsvorschläge. "Mir hat gefallen, dass bei vielen ein kreativer Prozess angeregt wurde. Von Blumen und Bäumen über die Verwendung der Blöcke als Bänke bis hin zum Bemalen. Wir werden uns diese Ideen jetzt genauer ansehen“, so Lorenzini.

Egal in welcher Form die Blöcke letztendlich dastehen werden, vorerst werden sie zum Stadtbild gehören und frühestens nach dem Christkindlmarkt wieder abgebaut werden.